Finanzbildung: Priorität bei Jugendverschuldung und Konsumentenverhalten

Finanzbildung: Priorität bei Jugendverschuldung und Konsumentenverhalten
Nationale Finanzbildungsstrategie sieht 139 Maßnahmen vor, neue Pläne für 2024 und 2025.

Mit durchschnittlich 33.845 Euro Schulden kommen Unter-30-Jährige zur ASB Schuldnerberatung. Tendenz steigend. 50,5 Prozent der jungen Klienten verfügen nur über einen Pflichtschulabschluss, 5,9 Prozent haben Matura. Die vor drei Jahren ins Leben gerufene Nationale Finanzbildungsstrategie soll den Wissenslücken der Österreicherinnen und Österreicher beikommen. Beginnend bei den Jüngsten.

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Die Strategie für die Jahre 2024 und 2025 beschloss heute (19.12.) der zuständige Finanzbildungsrat, dem ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner, ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek, der grüne Konsumentenschutzminister Johannes Rauch, ÖVP-Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm und Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann angehören. 

Magnus Brunner

Finanzminister Magnus Brunner

Besonderes Augenmerk soll in den kommenden zwei Jahren der Jugendverschuldung geschenkt werden und der Vermittlung von Grundlagenwissen, um eigenständig finanzielle Entscheidung treffen zu können.

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Die vier politischen Prioritäten sind laut Finanzministerium

  • frühzeitig Grundlagen entwickeln, um solide finanzielle Entscheidungen treffen zu können und eine Überschuldung zu verhindern
  • Förderung einer verantwortungsvollen Finanzplanung für langfristiges finanzielles Wohlergehen
  • Sensibilisierung für die Bedeutung von Finanzbildung und Sicherstellung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Finanzbildung für alle Bürgerinnen und Bürger
  • Steigerung der Effektivität von Finanzbildungsinitiativen durch Dialog, Koordinierung und Evaluierung

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In der ersten Jahreshälfte soll Finanzbildung als fächerübergreifendes Thema an den Schulen gefördert werden. Zudem sieht die Nationale Finanzbildungsstrategie für 2024 die "Bereitstellung ausreichender und klarer Informationen für Bürger vor, um sie bei der Einschätzung ihrer Schuldendienstfähigkeit zu unterstützen". 

Weiters soll für die gesamte Bevölkerung die "Schaffung eines besseren Verständnisses für die Funktionsweise des Konjunkturzyklus" gelingen - und zwar mittels "leicht verständlichen Informationsmaterialien, Schulungen und Workshops für verschiedene Zielgruppen und Lebensphasen". 

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