Erster WKStA-Chef über Kontrolle: „Gerne, aber nicht durch die Politik“

Walter Geyer
Walter Geyer über die jüngsten Attacken der ÖVP auf die Justiz, und was es jetzt braucht.

Walter Geyer war 2009 der erste Chef der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und verhandelte für die Grünen das Justiz-Kapitel mit.

KURIER: Die Grünen sagen der ÖVP ein „gestörtes Verhältnis zur unabhängigen Justiz“ nach. Sehen Sie das auch so?

Walter Geyer: In den Koalitionsverhandlungen war für die Grünen ein Bundesstaatsanwalt und damit die Loslösung der Weisungsspitze vom Ministerium und von Parteipolitik ein wichtiger Punkt. Die ÖVP wollte das nicht. Eine völlig unabhängige Justiz bedeutet einen Machtverzicht.

Jetzt will die ÖVP aber doch einen Bundesstaatsanwalt.

Gut. Ich schlage vor, nicht in der Hektik der aktuellen Ereignisse eine Entscheidung zu treffen. Es gibt verschiedene Modelle in Europa, man sollte sich das beste aussuchen. Ein Bundesstaatsanwalt wäre eine deutliche Verbesserung, solange er völlig losgelöst von der Politik ist.

Worin besteht aktuell der politische Einfluss?

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