Ex-ÖVP-Landeshauptmann für "stabile Zweierkoalition" mit der SPÖ

Ex-ÖVP-Landeshauptmann für "stabile Zweierkoalition" mit der SPÖ
Van Staa erhofft sich nach der Wahl eine Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ, sieht aber die FPÖ auf Platz eins.

Der frühere Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa hat sich für eine Koalition der Volkspartei mit der SPÖ nach der Nationalratswahl ausgesprochen. Eine solche "stabile Zweierkoalition", sofern sie sich ausgehe, sei in Zeiten wie diesen das beste, sagte Van Staa am Dienstag im Gespräch mit der APA am Rande eines Medientermins zur Gemeinderatswahl in Innsbruck. Auf Platz eins bei der Wahl sah der Ex-Landeschef die FPÖ, für die ÖVP sei es entscheidend, Zweiter zu werden.

"Es wird darauf ankommen, ob Bundeskanzler Karl Nehammer oder SPÖ-Chef Andreas Babler vorne liegt. Das wird entscheidend, wer Kanzler wird", erklärte Van Staa. Alle andere Konstellationen seien "nicht denkbar". Sollte die "Große Koalition" alleine keine Mehrheit erringen, dürfte es auf eine Dreierkoalition entweder mit den NEOS oder mit den Grünen hinauslaufen, prognostizierte der frühere Tiroler Landeshauptmann von 2002 bis 2008. Sollte die ÖVP Zweiter sein und sich keine Mehrheit mit Rot ausgehen, würden wohl die NEOS hinzugenommen, sollte die SPÖ die Nase vorne haben, wohl die Grünen - aber das sei derzeit noch "Kaffeesud".

Symbolische Kandidatur

Er sei "immer ein Großkoalitionär" gewesen, erklärte der 81-jährige Van Staa, der aber zumindest im Land mit der FPÖ nie Berührungsängste hatte. In der momentanen Situation - "nach den Krisen" - wäre das jedenfalls das beste. Dass Nehammer eine Koalition mit der FPÖ unter Bundesparteiobmann Herbert Kickl ausgeschlossen hatte, wollte Van Staa nicht groß kommentieren, nur soviel: "Ich halte diese Entscheidung aus taktischen Gründen für absolut notwendig."

Der frühere Landeshauptmann und Innsbrucker Bürgermeister kandidiert übrigens symbolisch auf Platz 80 des Bündnisses "das Neue Innsbruck" von Bürgermeisterkandidat und Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky für die Innsbrucker Gemeinderatswahl. Dieser sei "einfach der Beste" für die Stadt, rührte Van Staa kräftig die Werbetrommel und zeigte sich sehr optimistisch, dass der 35-Jährige am 14. April in die Stichwahl einziehen und letztlich Grünen-Bürgermeister Georg Willi beerben wird.

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