So war Bohrn Mena Bezirksvorstand der Kinderfreunde in Penzing, dem politischen Heimatbezirk von SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder. Dort agierte er auch als Direktor der Volkshochschule.
2015 kandidierte Bohrn Mena schließlich für die SPÖ (an unwählbarer Stelle) bei der Wiener Gemeinderatswahl. Damals eckte er allerdings parteiintern mit einem offenen Brief an. Darin warf er den Genossen vor, in den 1970er-Jahren stehengeblieben zu sein. Unstimmigkeiten soll es zudem um die Listen-Reihung gegeben haben.
Bruch mit der SPÖ
„Meine Vergangenheit in der SPÖ möchte ich in der Vergangenheit belassen“, sagt Bohrn Mena zum KURIER. 2017 kandidierte er schließlich für die "Liste Jetzt" des Ex-Grünen Peter Pilz. Doch auch mit Pilz zerstritt er sich bald.
Zugeknöpft gibt man sich auf Nachfrage auch in der SPÖ. Hört man sich dort um, entsteht aber nicht der Eindruck, dass die Konflikte von damals bereinigt wären.
Dabei geht es auch und insbesondere um Personen, die in der Stiftung Común der Bohrn Menas aktiv waren oder sind. Die Stiftung setzt sich öffentlichkeitswirksam für diverse Projekte zur Förderung des sozialen und ökologischen Fortschritts ein.
Beiräte aus dem SPÖ-Umfeld
Im Beirat vertreten waren unter anderem bis Ende 2023 der ehemalige Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer und Eugen Freund, für die SPÖ von 2014 bis 2019 im EU-Parlament.
Aktuell im Stiftungsbeirat aktiv ist wiederum Politologin Natascha Strobl, die sich im Vorjahr um die parteiinterne Kampagne für die Wahl von Andreas Babler als SPÖ-Chef kümmerte.
Bei der SPÖ weist man alle Gerüchte rund um Verbindungen mit Bohrn Mena bzw. der Stiftung Commún zurück: „Keine der genannten Personen hat eine Funktion oder Rolle in der SPÖ. Spätestens seit Bohrn Menas Kandidatur für die Liste Pilz 2017 sind derartige Spekulationen komplett absurd", heißt es auf KURIER-Nachfrage.
Bohrn Mena selbst betont auf Nachfrage die Unabhängigkeit seiner Stiftung: „Mitwirkende bei uns dürfen kein aktives Mandat innehaben, ihre Mitgliedschaft fragen wir aber nicht ab. Menschen, die sich bei Común ehrenamtlich engagieren, haben wohl eine idealistische Affinität zu Grünen, SPÖ bzw. KPÖ.“
Grundsätzlich würde die Stiftung aber in Sachfragen mit Politikern jeder Couleur zusammenarbeiten.
Ein prominenter Name mit grünem Hintergrund ist die ehemalige Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, die im Themenbeirat der Stiftung aktiv ist.
Schillings Mafia-Vorwurf
Aktuell geht es aber vor allem um eine ehemalige Beirätin: Lena Schilling. Sie darf laut dem gerichtlichen Vergleich auch nicht mehr sagen, dass die Stiftung „wie die Mafia“ agiere.
Bohrn Mena dazu: „Schilling ist bereits Ende 2022 aus der Stiftung ausgeschieden, auf unseren Wunsch hin. Es ging damals um den Grad an Aktivität, sie hatte ihren Fokus auf andere Bereiche gelegt.“
Und weiter: „ Sie hat weder während ihrer Zeit in der Stiftung noch danach - wir waren ja durchgehend befreundet bis wir von ihrer Verbreitung von Unwahrheiten erfahren haben - sich auch nur einmal kritisch geäußert oder nachgefragt. Wir können uns die 'Mafia'-Aussage daher nicht erklären. Wir werden jedenfalls streng und unabhängig von der Kanzlei Baldinger & Partner geprüft und veröffentlichen alle Informationen auf der Homepage.“
Stiftungssitz im Abbruchhaus
Für Staunen in den sozialen Medien sorgt indes der Sitz der Stiftung. Laut angegebener Adresse handelt es sich dabei um ein fast verfallenes Haus im Waldviertel.
Bohrn Mena erklärt das so: „Um das Stiftungskapital in Zeiten hoher Inflation abzusichern, haben wir einen Teil davon in eine renovierungsbedürftige Immobilie mit großer Geschichte investiert. Es handelt sich dabei um ein altes Arbeiterheim der anschließenden Glasfabrik aus dem Jahre 1880, das in der NS-Zeit auch zur Unterbringung von Zwangsarbeitern genutzt wurde. Wir möchten das gerne – sobald wir die Mittel dafür haben – renovieren. Es fungiert derzeit als Lager und offiziellem Sitz der Stiftung."
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