Doskozil: "Es geht nicht darum, dass man wieder kuschelt"

Doskozil: "Es geht nicht darum, dass man wieder kuschelt"
Der burgenländische Landeschef Hans Peter Doskozil ist umstritten - auch und gerade in den eigenen Reihen.

Hans-Peter Doskozil und die Bundes-SPÖ, das ist ein schwieriges Verhältnis - und zwar seitdem Doskozil Landeschef im Burgenland und Pamela Rendi-Wagner Chefin der Bundespartei ist. Die Unterschiede in der Linie sind klar zu sehen, wie heute Abend auch der ORF Report aufarbeitete: Doskozil setzt auf den Mindestlohn, die Bundespartei auf Arbeitszeitverkürzung. Rendi-Wagner will Alexander Van der Bellen bei der Präsidentschaftskandidatur unterstützen, Doskozil will einen eigenen Kandidaten. Als "prominenter SPÖ-Rebell" wird Doskozil in der Sendung bezeichnet.

"Natürlich wird diese Diskussion jetzt wieder hochgespielt", sagt Doskozil in dem TV-Beitrag. Immer dann, wenn "wir pointiert inhaltliche Politik machen", etwa wie beim Mindestlohn. Dann sei er derjenige, der die Themen falsch setze, oder der sie nicht im Einklang mit der Partei setze.

Angespanntes Verhältnis

Einst hatte Rendi-Wagner Doskozils Wahlerfolg im Burgenland noch mitgefeiert, jetzt sind die Fronten allerdings deutlich verhärtet. Unsolidarisches Verhalten hat die Parteichefin dem Burgenländer vorgeworfen, an der Idee einer Abspaltung ist man noch einmal vorbeigeschrammt.

Wenn die Themen nicht passen, man nicht glaubwürdig signalisiere, dass man gewillt sei, Themen umzusetzen, und nicht der komplette Apparat bis hinein in die Gemeinden hinter der Vorgehensweise der Partei stehe, dann könne da "jeder Kandidat sitzen und wir werden keine Wahlen gewinnen", so Doskozil. Und: "Es geht nicht darum, dass man Funktionäre ruhig stellt und sagt, wir kuscheln jetzt wieder. Sondern dass man Inhalte für die Menschen umsetzt."

"Keine Personaldiskussion"

Ob Rendi-Wagner erfülle, was Doskozil sich von der Parteispitze wünsche? "Diese Diskussion soll intern geführt werden. Ich werde mit Sicherheit keine Personaldiskussion in diese Richtung befeuern."

Zu Ende scheint der Machtkampf jedenfalls noch länger nicht zu sein.

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