Doskozil rüffelt Funktionäre: Für Geschlossenheit, gegen Abspaltung
Der burgenländische SPÖ-Landesparteichef und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat sich am Mittwoch gegen eine Abspaltung der roten Landes- von der Bundespartei und für die Geschlossenheit ausgesprochen.
An diesem Standpunkt habe sich jeder Spitzenfunktionär zu orientieren, erklärte Doskozil im ORF Burgenland nach Aussagen von Landesgeschäftsführer Roland Fürst, wonach einige verärgerte Parteimitglieder für eine Abspaltung seien.
Der KURIER hatte berichtet, dass einige burgenländische SPÖ-Bürgermeister eine Loslösung von der Bundes-SPÖ erwägen, weil SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „unsolidarisches Verhalten“ attestiert hatte.
Eine solche Loslösung sei nicht geplant, versicherte die SPÖ Burgenland dem KURIER. Auch auf Facebook postete man eine Reaktion, die einen bemerkenswerten Zusatz enthält. Darin wird der Bundespartei die Unterstützung im Nationalratswahlkampf zugesichert.
Die politische Konstellation für eine SPÖ-Mehrheit in Österreich sei „günstig wie lange nicht“, heißt es da. Und weiter: „Wir werden als starke Landesorganisation unseren Beitrag zu einem SPÖ-Wahlerfolg auf Bundesebene leisten.“
Leise Kritik an Doskozil kommt unterdessen von Georg Dornauer, Chef der Tiroler SPÖ, der innerhalb der Partei eher dem Lager Doskozils zuzuordnen ist. Zu den Ambitionen des burgenländischen Landeshauptmanns sagt Dornauer in der Tiroler Tageszeitung: „Er möchte, dass seine Sozialpolitik inhaltlich von der Bundespartei übernommen wird. Dazu muss man aber auch die Gnade haben, an Sitzungen teilzunehmen.“ Doskozil hatte unlängst seine Teilnahme an der SPÖ-Neujahrsklausur abgesagt.
Zur Frage, ob Doskozil Parteichef werden will, meint Dornauer wörtlich: „Das will er - gemäß seiner Aussagen - nicht.“ Bei der Nationalratswahl sollte Rendi-Wagner Spitzenkandidatin sein: „Sie hat mein vollstes Vertrauen. Und es sieht derzeit nicht danach aus, dass jemand gegen sie kandidieren will.“ An eine Abspaltung der Burgenländer glaubt der Tiroler Landesvorsitzende nicht.
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