Zunehmende Verfolgung und "erschütternde Gewalt gegen Christen"

Thomas Heine-Geldern vor der Schottenkirche auf der Wiener Freyung
Thomas Heine-Geldern, Präsident des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“, über die zunehmende Verfolgung von Christen weltweit und die „Not“ der Kirche in Europa.

KURIER: Die Lage der Christen weltweit hat sich verschlechtert, hieß es auch heuer wieder anlässlich des Red Wednesday. Gefühlt ist es jedes Jahr dasselbe: Wird es wirklich immer schlimmer?

Thomas Heine-Geldern: Insgesamt wird es schlechter, ja. Warum ist das so? Es sind mehrere Faktoren, welche die Religionsfreiheit, ein fundamentales Menschenrecht, einengen. Zum einen sind es die totalitären Regime: China, Nordkorea, Nicaragua, das zunehmend kippt, oder Eritrea. Dann gibt es den ethnisch-nationalistischen Faktor – hier muss man Indien nennen oder Myanmar. Das Dritte sind die korrupten, zerfallenden Staaten, die sogenannten „failing states“, wo dann vielfach islamistische Hassprediger hineinstoßen, die dort ein perfektes Biotop für ihre Agenda vorfinden. Letzteres gilt insbesondere für die Sahelzone: Mali, Burkina Faso, Niger, Teile Nigerias. Dort finden gerade erschütternde Gewalttaten gegen Christen statt, die von der Weltöffentlichkeit nicht beachtet werden.

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