Erhöhtes Uni-Budget soll Ärzte-Ausbildung verbessern

Ein Mann mit Brille und Anzug steht vor der österreichischen und der EU-Flagge.
Medizinische Universitäten als größter Profiteur, Ministerium legt Fokus auf Forschung und Digitalisierung.

12,3 Milliarden Euro stehen Österreichs Universitäten von Jänner 2022 bis Dezember 2024 zur Verfügung. Bildungsminister Martin Polaschek präsentierte am Montag die Leistungsvereinbarungen mit den Unis, die alle drei Jahre erneuert werden und regeln, welche finanziellen Mittel diese erhalten. Im Vergleich zum 11 Milliarden schweren Uni-Budget von 2018 bis 2021, ist das aktuelle um rund 13 Prozent höher.

Um mehr Mittel zu lukrieren, müssen die Hochschulen Zielvorgaben erfüllen. Die Prioritäten des Ministeriums sind klar: Es soll noch mehr aktiv Studierende, mehr Betreuer pro Studierendem und einen Ausbau der Forschung geben. Das aktuelle Budget begünstigt vor allem die medizinischen Universitäten. Das soll der Ausbildung künftiger Ärztinnen und Ärzte dienen, betont Polaschek.

Eine Grafik zeigt die Budgetsteigerung von Universitäten in Österreich von 2013 bis 2024.

"Andere Maßnahmen überlegt"

Damit dürfte es aber nicht getan sein, um dem rezenten Ärztemangel beizukommen: Laut Rechnungshofbericht ergreift jeder dritte Medizin-Absolvent nicht in Österreich den Arztberuf, vor allem Allgemeinmediziner fehlen. Der Rechnungshof empfiehlt eine bessere Abstimmung zwischen Bildungs- und Gesundheitsministerium bei der Ärzte-Ausbildung.

Während des Medizinstudiums sei die Drop-out-Quote sehr gering, dementsprechend sei das Studium richtig aufgesetzt, so Polaschek. Er schlägt Stipendien vor, damit in der medizinischen Forschung noch mehr Absolventen in Österreich bleiben. „Im Bereich der allgemeinen Medizin muss man sich andere Maßnahmen überlegen, wir werden uns mit dem Gesundheitsministerium austauschen“, sagt Polaschek.

Der stärkste Fokus, neben der Medizin: Forschung und Digitalisierung. Auch das Niveau der Fernlehre möchte Polaschek verbessern, betont aber, dass Unis auch in Zukunft „Anwesenheitsinstitutionen“ bleiben sollen. Zur Pandemie-Performance sagt er: „Wir haben im Grunde genommen keinen Cluster an einer Universitäten gehabt.“

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