"Eine vernünftige Regionalisierung der Energieversorgung"

"Eine vernünftige Regionalisierung der Energieversorgung"
Experte Kuras mahnt, überregionale Netze nicht außer Acht zu lassen.

Roland Kuras gilt als Experte der Energiewende, der Techniker berät Firmen und Gemeinden.

KURIER: Warum sollen eine Gemeinde und die Bürger bei der Energiewende mitmachen?

Roland Kuras: Wir kommen so zu einer vernünftigen Regionalisierung der Energieversorgung, wenn der Strom vor Ort, mit Windkraft, Fotovoltaik und Kleinwasserkraft erzeugt werden kann. Kleine Gemeinden ohne größere Wirtschaftsbetriebe können so sogar autark werden, damit sinkt die Blackoutgefahr. Was aber am wichtigsten ist: Es kommt zu einer regionalen Wertschöpfung, das Geld bleibt in der Gemeinde und geht nicht ans ferne Ausland, und wir schaffen echte regionale Arbeitsplätze, weil man diese Systeme ja auch installieren und warten muss. Und wir entlasten die Strom-Transportnetze und senken die Treibhausgas-Emissionen. Und wahrscheinlich bleibt auch mehr Geld im Börsel jeder Bürgerin und jedes Bürgers.

Welche Herausforderungen bleiben bei der Energiewende?

Zum Ersten ist das dafür notwendige Erneuerbaren Ausbau-Gesetz noch vor der Sommerpause des Parlaments zu beschließen. Wir hoffen dabei auch auf weniger Bürokratie. Und wir dürfen die überregionalen Netze deswegen nicht außer Acht lassen, es kann ja zwei, drei Wochen lang Dunkelflauten geben, wo wenig Sonnenlicht und kein Wind vorhanden sind. Deshalb wird die Frage der Energiespeicher immer wichtiger werden. Und wir werden viel mehr Ökostrom-Anlagen brauchen und dafür ist eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung notwendig.

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