Ein Jahr Bundeskanzler Karl Nehammer: "Ein Held des Rückzugs"

Ein Jahr Bundeskanzler Karl Nehammer: "Ein Held des Rückzugs"
Seit einem Jahr im Amt, kämpft Karl Nehammer mit Image und Umfragewerten. Stünde man besser da, hätte er sich klarer von seinem Vorgänger distanziert?

Es ist ja nicht so, dass er überhaupt nichts vorzuweisen hätte: Karl Nehammer hat mit seiner Regierungsmannschaft Entlastungspakete im Volumen von 50 Milliarden Euro verabschiedet; unter seiner Ägide wurden jahrzehntelange Forderungen nicht nur besprochen, sondern umgesetzt – die Kalte Progression ist Geschichte, es wird eine Milliarde in eine Pflegereform investiert, die Sozialleistungen werden valorisiert, man könnte auch sagen: regelmäßig angehoben.

Und dennoch, so scheint es, wird dies dem ÖVP-Chef nur bedingt gedankt bzw. zugeschrieben. Die ÖVP schafft bei der KURIER-OGM-Sonntagsfrage nur Platz drei; und bei den persönlichen Werten im Vertrauensindex liegt der Kanzler hinter Parteifreunden wie Magnus Brunner, Florian Tursky und Susanne Kraus-Winkler, von Wirtschaftsminister Martin Kocher gar nicht zu reden.

Heute, Dienstag, jährt sich Nehammers Angelobung als Bundeskanzler.

Wird der 50-Jährige unter Wert geschlagen? Oder kommt er, vereinfacht gesagt, zum Handkuss, weil die Korruptionsermittlungen um die Partie seines Amtsvorgängers unvermindert anhalten?

Selbst professionelle Beobachter sind sich uneinig über die Ursachen für den überschaubaren Erfolg.

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