Was bleibt von Kurz? "ÖVP-Image massiv beschädigt"

Was bleibt von Kurz? "ÖVP-Image massiv beschädigt"
Politikberater Thomas Hofer analysiert das politische Vermächtnis von Sebastian Kurz.

Vor einem Jahr fanden Hausdurchsuchungen in Kanzleramt, Finanzministerium und der ÖVP-Zentrale statt. Die politische "Ära Sebastian Kurz" endete nur zwei Monate später. Was ist davon übrig geblieben, für welche Inhalte und Werte steht die ÖVP nach Kurz?

Politikberater Thomas Hofer gibt im KURIER-Interview einen Einblick in die Volkspartei während und die Identitätssuche nach Kurz.

KURIER: Was ist von der Ära Kurz übrig geblieben?

Thomas Hofer: Die türkise DNA hat zwar deutlich abgenommen, aber viele werden Sebastian Kurz nachtrauern, weil er für sensationelle Wahlsiege gesorgt hat. Die ÖVP brauchte ihn 2017 wie einen Bissen Brot. Kurz gelang es, neue Leute in die Politik zu holen und die Wahlbeteiligung zu steigern. Gleichzeitig hat sich durch die Chat-Affäre ein massiver Imageschaden aufgebaut. Die Erzählung, die ÖVP sei korrupt, ist für Karl Nehammer nur schwer zu kontern.

Inhaltlich gesehen: Für welche Reform steht Kurz?

Eigentlich nur für die Reform der Sozialversicherungsträger, die aber auch eher marketingtechnisch getrieben war. Große, tief reichende Reformen gab es nicht. Auf der Botschaftsebene hat er versucht, die soziale Frage neu zu definieren. Stichwort: „Gerechtigkeit für Leistungsträger“.

Was macht Kanzler Nehammer anders als Kurz?

Er versucht, die Sozialpartner wieder stärker einzubinden. Die Bundes-ÖVP ist nicht mehr ganz so schrill, durch schlechte Umfragen aber auch in der Defensive und wieder Getriebene der Länder.

Das gesamte Interview zum Nachhören im daily Podcast des KURIER:

Kommentare