Doskozil-Berater: "Stichwahl wird nicht kommen"
Nein, die Spielregeln im Kampf um den SPÖ-Parteivorsitz ließen sich nicht einfach neu schreiben: Das macht SPÖ-Nationalratsabgeordneter Max Lercher im ZIB2-Interview deutlich. Hans Peter Doskozil, den Lercher im Rennen um den Vorsitz beraten hat, habe jetzt den Anspruch, vom SPÖ-Parteivorstand als neuer Vorsitzender nominiert zu werden. Eine Stichwahl um diesen Vorsitz, wie sie Gegenspieler Andreas Babler ja offen fordert, "wird es nicht geben": Die Regeln in diesem Rennen seien in demokratischen Entscheidungen beschlossen worden und seien jetzt einzuhalten.
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SPÖ-Mandatar Lercher zu Doskozils Sieg
Die könne man jetzt nicht einfach neu schreiben, indem man eine Stichwahl ausrufe: "Ich kann ja auch nicht mitten in einem Abfahrtsrennen verlangen, dass ich noch einmal fahren kann." Auch sei ein solcher Wechsel des Procederes in der kurzen Zeit - es sind noch zwei Wochen bis zum Parteitag - gar nicht möglich. Doskozil jedenfalls habe "als Gewinner das Recht, dass er nominiert wird".
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"Hand ist ausgestreckt"
Lercher gestand Babler zwar zu, dass er sich natürlich auch beim Parteivorstand Anfang Juni um den Vorsitz bewerben könne, riet ihm aber offen davon ab. Man solle jetzt nicht eine weitere Personaldebatte anzetteln, sondern sich um Inhalte und zukünftige Mehrheiten bei Wahlen kümmern. Die "Hand zu Andi Babler ist ausgestreckt", meinte Lercher und machte deutlich, dass man sich um dessen Unterstützung bemühen werde. Die Sozialdemokratie habe hoffentlich "aus ihren Fehlern gelernt" und werde jetzt die Einheit suchen.
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