Der "Styrian Spirit" - nur noch ein laues Lüftchen?

Grazer Uhrturm
Modell Steiermark: Der Grazer Soziologe Manfred Prisching im Gespräch über das politisch-geistige Klima im Land.

Es gab Zeiten, da fand die steirische Landespolitik österreichweit Beachtung. Das „Modell Steiermark“, erstmals bereits im Jahr 1972 vom damaligen Landeshauptmann Friedrich Niederl präsentiert, ist vor allem mit der Ära von Josef Krainer jun. (1980–1996) verbunden: Es ging um eine Verbindung zwischen Tradition und Weltoffenheit im Sinne des Diktums des steirischen Kulturpolitikers Hanns Koren (alle ÖVP) „Heimat ist Tiefe, nicht Enge“.

Ungeachtet dessen galt aber die steirische VP dieser Zeit auch als Wegbereiter einer Annäherung von Schwarz und Blau. Traditionell protestantische Gegenden wie die Region um Schladming im Ennstal waren deutschnational geprägt (ähnlich wie in Kärnten). Nicht umsonst wurde bereits 1951 unter der Ägide von Josef Krainer sen. das Gesprächsforum (heute würde man sagen: Thinktank) „Ennstaler(!) Kreis“ gegründet.

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