„Das alles geht auf Kosten der Freiheit“

„Das alles geht auf Kosten der Freiheit“
Die deutsche Politikwissenschafterin Barbara Zehnpfennig über die Verabsolutierung der Gleichheit, Political Correctness und die Notwendigkeit einer „Redespirale“.

KURIER: Sie haben kürzlich beim Philosophicum Lech über das Thema „Hass“ referiert. Hass, Fake News und ähnliche Phänomene gelten ja zurzeit als die zentralen Herausforderungen für unsere demokratischen Systeme. Sehen Sie das auch so?

Barbara Zehnpfennig: Es lässt sich schwer sagen, ob der Hass tatsächlich zugenommen hat, oder ob er nur sichtbarer geworden ist. Denkbar ist, dass durch die Enttabuisierung von Hass, die auch durch das Internet befördert wird, Menschen eher derartige Gefühle in sich stark werden lassen – weil sie eben nicht mehr in der Weise sanktioniert werden wie früher. Jedenfalls haben wir es mit einer starken Emotionalisierung der Debatten zu tun, welche die Verständigung untereinander erschwert. Da aber die Demokratie ganz wesentlich davon lebt, dass man offen miteinander diskutiert und unterschiedliche Standpunkte aushält, ist eine solche Entwicklung natürlich problematisch.

Lassen sich „Hass“ und „Fake News“ überhaupt definieren bzw. abgrenzen gegenüber korrekten Empfindungen oder richtigen Informationen?

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