„Innere Leere und äußere Unruhen“

„Innere Leere und äußere Unruhen“
Der Ethiker und Theologe Matthias Beck über die multiple Krise, unsere mangelnde Widerstandsfähigkeit und die Frage, warum die Kirche den Menschen nicht mehr an Orientierung zu geben vermag.

KURIER: Wir sprechen von einer dreifachen Krise: Corona, Krieg, Klima. Viele meinen, es sei die größte Krise in Europa seit 1945. Ist das so?

Matthias Beck: Mein Doktorvater hat einmal, bezogen auf die Krise der Kirche, gemeint: „Es war noch nie besser.“ Ich glaube, das stimmt generell: Es war in jedem Jahrhundert schlimm – die Pest, die Kriege, bis hin zu den zwei Weltkriegen. So gesehen geht es uns in Europa besser als vielen Generationen vor uns: Wir sind relativ reich, relativ gut gebildet, wir haben eine relativ gute Ethik, basierend auf Menschenwürde und -rechten. Aber es stimmt, wir sind momentan mit einer Gemengelage aus mehreren Krisen konfrontiert, die wir allesamt nicht mehr allein lösen können, weil wir so verflochten miteinander sind.

Was macht das mit uns?

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