Griss für Impfpflicht und "Vollbremsung"

Irmgard Griss
Es mehren sich die Stimmen für eine Impfpflicht - und für einen allgemeinen Lockdown.

In Österreich ist eine Debatte um eine Impfpflicht in Sachen Corona entbrannt – und um einen neuen Lockdown für alle. Die Infektionszahlen schießen dieser Tage ungebremst in die Höhe und vor allem in Salzburg und in Oberösterreich ist die Situation auf den Intensivstationen alarmierend.

Regierung und Landeshauptleute wollen morgen dazu beraten.

Unter anderem hatte die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz eine Kombination aus Lockdown plus Impfpflicht in der ZiB 2 Mittwochabend gefordert.

Auch die frühere Höchstrichterin Irmgrad Griss forderte auf Ö1 am Mittwochabend eine Impfpflicht und einen Lockdown. Außerdem kritisierte sie die Regierung in Sachen Corona-Management scharf.

Griss: "Ich glaube, in der Situation, in der wir jetzt sind, führt höchstwahrscheinlich an so einem Lockdown nichts vorbei. Ich glaube auch, dass wir alles tun müssen, dass die Schulen offenbleiben. Ich halte es für absolut unverantwortlich, dass die Unfähigkeit unserer Gesellschaft, unserer Regierung auf dem Rücken der Kinder abgeladen wird. Denn die Kinder tragen Schäden für das ganze Leben davon. Und daher glaube ich, brauchen wir jetzt diese Vollbremsung, die ja niemand will – ich will es auch nicht – aber es ist so."

Weiters: "Und wir brauchen eine Impfpflicht, um dem letzten begreiflich zu machen: Du hast als Bürger/Bürgerin eine Verantwortung, du hast nicht nur Rechte und diese Verantwortung konkretisiert sich in Pflichten, und eine Pflicht, die jetzt wichtig ist, ist die Impfpflicht."

Auch Foitik für einen Lockdown

Auch Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, hat sich in den vergangen Tagen wiederholt für eine Lockdown für alle ausgesprochen, um den Anstieg bei den Infektionszahlen zu bremsen.

Angesprochen auf die Schulen sagte er auf Ö1 Mittwochabend: "Über die Rolle der Schulen können wir diskutieren, weil die Schulen ja auch Betreuungsaufgaben haben. Und das heißt ein Lockdown, der sich nicht auf die Schulen auswirkt, bedeutet halt, er muss sonst härter sein oder länger sein. Aber ein Lockdown ist jetzt die Notbremse, die wir ziehen müssen. Für Oberösterreich und Salzburg kommt er schon zu spät, für die anderen Bundesländer wahrscheinlich gerade recht."

Kommentare