Van der Bellen: "Es ist nicht egal, ob Sie hingehen oder nicht"

Van der Bellen: "Es ist nicht egal, ob Sie hingehen oder nicht"
Bundespräsident Alexander Van der Bellen ruft in einer Fernsehansprache dazu auf, am 9. Juni zur EU-Wahl zu gehen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Europatag zur Teilnahme an der EU-Wahl am 9. Juni aufgerufen. "Wir entscheiden, Sie entscheiden, welchen Auftrag wir dem neuen Europäischen Parlament mitgeben (...) Wir entscheiden, welche Ideen von Europa wir gut finden", sagte er in einer Fernsehansprache anlässlich der "Geburtsstunde der Europäischen Union“ am Donnerstagabend. 

An diesem Tag vor 74 Jahren hätten die europäischen Staaten eine Entscheidung getroffen, so Van der Bellen: "Statt  gegeneinander Kriege zu führen, sollten Europas Staaten zusammenarbeiten und ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand führen."

Große Aufgaben zusammen angehen

Er forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, über die Zukunft Europas nachzudenken: "Wie wird das Europa aussehen, in das unsere Kinder hineingeboren werden? Wollen wir im Weltmaßstab 27 Zwerge sein oder eine ernstzunehmende Macht? Ein schwaches oder ein selbstbewusstes Europa?"

Die großen Aufgaben unserer Zeit, wie die Klimakrise, müssen im Großen angegangen werden, mahnt er. "Gemeinschaftlich und vereint, als Europäische Union."

"Schwaches Europa wäre verletzlich"

Van der Bellen warnte vor Autokratien in aller Welt - siehe Russland - "die gezielt versuchen, unsere liberale Demokratie in Europa zu schwächen. Sie streben nach mehr Macht, mehr Land, mehr Einfluss. Ein schwaches Europa wäre verletzlich. Und es wäre ohnmächtig gegenüber diesem Einfluss."

Ein starkes, unabhängiges Europa könne sich gegen solche Einflüsse wehren: "Mit einer gestärkten Demokratie, mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, integren Politikerinnen und Politikern, einer intakten Medienlandschaft und einem funktionierenden Rechtssystem." Der Bundespräsident warnt auch: "Wir müssen uns darauf vorbereiten, unser Europa gegen militärische Angriffe zu verteidigen."

Die Freiheiten der Europäischen Union - das einfache Reisen, die gemeinsame Krisenbewältigung, das vernetzte Arbeiten -  "all das fällt nicht einfach so vom Himmel. Wir müssen schon auch was dafür tun", so Van der Bellen. Und: "Wenn also am 9. Juni die Europa-Wahl stattfindet, denken Sie daran: Es ist nicht egal, ob Sie hingehen oder nicht."

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