Bis zum 24. März, können sich Parteimitglieder noch um den Vorsitz bewerben. Zwischen dem 24. April und dem 10. Mai können dann alle SPÖ-Mitglieder abstimmen. Der oder die künftige Parteichefin wird auch als SPÖ-Spitzenkandidat in die nächste Nationalratswahl gehen.
Breite Auswahl statt Duell
Was anfangs auf eine Kampfabstimmung zwischen der aktuellen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und ihrem vehementesten Herausforderer aus dem Burgendland, Hans Peter Doskozil, hinauslief, wird nun eine breitere Wahl zwischen gleich mehreren Kandidaten. Denn wie am Mittwoch festgeschrieben wurde, kann sich jedes Parteimitglied ohne Auflage oder Hürden um die Parteiführung bewerben.
Offiziell gibt es bereits fünf Kandidaten. Alle sieben, die sich bisher zu einem Antreten bekannt haben, im Überblick:
Kandidatin 1:
Pamela Rendi-Wagner, die aktuelle Bundesparteivorsitzende der SPÖ, muss um ihre Stelle zittern.
Rendi-Wagner ist seit 24. November 2018 Bundesparteivorsitzende der SPÖ und ist die erste Frau an der Parteispitze.
Kandidat 2:
Hans Peter Doskozil ist burgenländischer Landeshauptmann (SPÖ). Doskozil ist Rendi-Wagners erbittertster Herausforderer. Doskozil hatte auf eine Stichwahl zwischen ihm und der aktuellen Chefin spekuliert, die neuen Modalitäten und dem erweiterten Bewerberfeld stimmen ihn weniger glücklich.
Kandidat 3:
Quasi aus den Tiefen der SPÖ-Basis, genauer aus der SPÖ-Bezirkspartei Wien Alsergrund, hat sich Nikolaus Kowall um die Parteiführung beworben. Per Twitter-Posting hat der ehemalige Stimmenführer der Sektion 8 seinen Hut ins Rennen geworfen.
Er gilt als Bundespartei-kritischer Kandidat und war der Erste, der mit seiner Kandidatur aus dem Zweikampf zwischen Rendi-Wagner und Doksozil eine breite Abstimmung gemacht hat.
Kandidat 4:
Aus dem Burgenland hat sich nun ein zweiter Kandidat aufgestellt. Berthold Felber.
Der bald 69-jährige Unternehmer aus dem Mittelburgenland ist seit rund 50 Jahren einfaches SPÖ-Mitglied und möchte Bundesparteichef werden.
Kandidat 5:
Gerhard Weißensteiner. Der Niederösterreicher ist Gemeinderat im Bezirk Gmünd. Der Waldviertler ist einer breiten Öffentlichkeit bisher völlig unbekannt.
Kandidat 6:
Am Donnerstag hat sich dann ein weiterer Niederösterreicher und ein einfaches SPÖ-Mitglied um den SPÖ-Vorsitz beworben. Gerald Kitzmüller aus Baden hat seine Kandidatur via Twitter bekannt gegeben.
Kandidat 7:
Ebenfalls auf Twitter meldete sich am Donnerstagabend Andreas Babler. Der Traiskirchener Bürgermeister ist nach Rendi-Wagner und Doskozil der bisher prominenteste Kandidat im Rennen um den SPÖ-Vorsitz. Bei der NÖ-Landtagswahl kam er mit 21.247 Vorzugsstimmendem Ergebnis des Spitzenkandidaten Franz Schnabl ziemlich nahe. Babler steht für eine betont linke Sozialpolitik und prononcierte Kritik an der Migrationspolitik der Bundesregierung. Das größte Flüchtlingslager in Österreich, das oft Schauplatz von Asyldebatten ist, liegt in Traiskirchen.
Bis zum Bewerbungsschluss am 24. März 2023 werden noch weitere Bewerbungen erwartet.
Kommentare