Sobotka: "Bin verpflichtet, den U-Ausschuss zu leiten"

INTERVIEW: WOLFGANG SOBOTKA
Der Parlamentspräsident über seine Entscheidung, den ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss zu leiten, die Vorwürfe gegen Kurz und seine Rolle bei der Machtübernahme des Ex-Kanzlers.

KURIER: Herr Sobotka, haben Sie eine Entscheidung getroffen, ob Sie den Vorsitz beim ÖVP-U-Ausschuss übernehmen werden? Oder werden Sie zur Seite treten?

Wolfgang Sobotka: Seit dem letzten U-Ausschuss hat sich nichts geändert. Wir haben dieselbe Verfahrensordnung – deswegen verstehe ich die Frage nicht. Denn ich bin gesetzlich verpflichtet, den Vorsitz des U-Ausschusses zu übernehmen. Ich habe den Parteien angeboten, über eine Reform der Verfahrensordnung zu sprechen. Dazu kam es nicht.

Es hat sich etwas geändert: Der U-Ausschuss dreht sich ausschließlich um die ÖVP. Warum haben Sie beim BVT-U-Ausschuss die Befangenheit erkannt und wollen das jetzt nicht erkennen?

Ich habe mich auch damals nicht befangen gefühlt, sondern schlicht deshalb den Vorsitz übergeben, weil der Untersuchungszeitraum unter anderem auch meine Amtszeit als Innenminister umfasst hat. Das war weder beim Ibiza-U-Ausschuss, noch ist es jetzt der Fall. Laut Verlangen soll der Untersuchungszeitraum dann starten, als ich Nationalratspräsident wurde. Ich war somit nicht Teil der Regierung und die wird ausschließlich untersucht. Man muss hier schon sauber trennen und bei den Fakten bleiben. Außerdem, und das muss jeder wissen: Der Verfahrensrichter bewertet, welche Fragen zulässig sind und welche nicht. Ich habe mich als Vorsitzender stets daran gehalten, was er geraten hat. Die künstliche Aufregung über meine Person ist deshalb wohl eher politischer, aber nicht inhaltlicher Natur.

Im ÖVP-U-Ausschuss wird die Amtszeit von Kurz aufgearbeitet.

Bin ich in der Regierung gewesen?

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