Gegengleich sank die Rate der Personen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss: Von 46 Prozent (1981) auf 17,3 Prozent (2021). Mit rund 30 Prozent relativ konstant blieb in den vergangenen Jahren die Rate jener Personen, die eine Abschluss einer mittleren oder höheren Schule haben. Der häufigste Bildungsabschluss bleibt aber mit 32,6 Prozent der Lehrabschluss, auch wenn sich die Rate seit 2011 um 3,4 Prozent verringert hat.
Wo liegt Österreich im internationalen Vergleich?
35,6 Prozent der Österreicher zwischen 25 und 64 Jahren verfügen über einen Tertiärabschluss (laut internationaler Definition Hochschule, Reife- und Diplomprüfungen bzw. Diplomprüfungen an der BHS sowie Werkmeister- und Meisterabschlüsse). Damit liegt Österreich unter den 22 herangezogenen EU- und OECD-Mitgliedern auf Rang 15. Der EU-Schnitt liegt bei 38,9 Prozent. Führend ist Schweden mit 48,5 Prozent.
Besser liegt Österreich, wenn es um den Anteil jener Personen geht, die höchstens einen Pflichtschulabschluss haben. Er liegt bei 14,1 Prozent. Das ist leicht besser als der EU-Schnitt (16,3%). An der Spitze in dieser Kategorie liegt Tschechen mit 5,6 Prozent, Schlusslicht ist Portugal: Beachtliche 39,7 Prozent verfügen nur über einen Pflichtschulabschluss.
Wie wirkt sich Bildung auf die Erwerbsbeteiligung aus?
Die Zahlen von Statistik Austria belegen, wie eng Bildung und Jobchancen zusammenhängen. Die Erwerbstätigenquote lag 2022 bei Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss bei 46,7 Prozent. Bei jenen mit abgeschlossener Lehre ist sie bereits 79,2 Prozent, bei Absolventen mit BHS-Abschluss steigt sie auf 83,6 Prozent. Am höchsten ist sie bei Menschen, die ein Hochschul-Studium absolviert haben (86,8 Prozent).
Das wirkt sich auch auf das Gehalt aus. Wer lediglich einen Pflichtschulabschluss hat, der verdient nach den ersten 18 Monaten im Schnitt 938 Euro brutto im Monat. Im Vergleich dazu liegt das Durchschnittseinkommen von Menschen mit einer abgeschlossener Lehre mit 2.492 Euro beim Dreifachen.
Was gibt Österreich für Bildung aus?
In absoluten Zahlen steigen die Ausgaben, allerdings nicht gerechnet auf den Anteil des BIP. 2009 gingen 5,5 Prozent des BIP in Bildungsausgaben, 2022 waren es laut Statistik Austria 5,4 Prozent.
Mit Ausgaben von 10.447 Euro jährlich pro Schüler (in Kaufkraftparitäten) liegt Österreich im absoluten Spitzenfeld. Nur Luxemburg hat einen höheren Wert (16.648 Euro). Im oberen Feld befindet sich Österreich auch mit den Ausgaben pro Studenten (14.200 Euro). Spitzenreiter ist auch hier Luxemburg (31.684 Euro).
Allerdings werden diese Mittel offenbar nicht sehr effektiv eingesetzt, wie OECD-Statistiken zeigen. Kumuliert über die gesamte Bildungskarriere gab Österreich demnach pro Schüler 154.000 Dollar im Jahr 2022 aus und liegt damit signifikant über dem OECD-Schnitt von 102.600 Dollar. Beim PISA-Bildungstest im Bereich Mathematik erreichte Österreich aber nur 487 Punkte, was vergleichsweise geringfügig über dem OECD-Schnitt von 472 liegt. „Mit 50 Prozent mehr Ausgaben liegt Österreich nur drei Prozent über dem OECD-Schnitt“, sagt Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria.
Wird Bildung vererbt?
Auch diese weit verbreitete Annahme können die Experten von Statistik Austria mit ihren Daten bestätigen. Demnach erreichen 54 Prozent aller 25- bis 44-Jährigen, deren Eltern maximal einen Lehrabschluss haben, höchstens diese Bildungsstufe.
Nur 9,4 Prozent der Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss erreichen einen Hochschulabschluss, bei Kindern aus Akademiker-Familien sind es 61,3 Prozent.
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