Aufnahmetest für alle angehenden Lehrer

Fünfjährige Ausbildung kommt, aber Einigung beim Dienstrecht fraglicher denn je.

Wer künftig Lehrer werden will, muss dafür – unabhängig vom Schultyp – vorab einen Aufnahmetest absolvieren. Überdies dauert die Ausbildung in Zukunft mindestens fünf Jahre. Das sind die Eckpunkte der Reform der Lehrerausbildung, die am Dienstag im Ministerrat abgesegnet wurde.

Voraussichtlich ab dem Studienjahr 2015/16 werden die neuen Studiengänge starten. Die angehenden Pädagogen müssen ein vierjähriges Bachelor-Studium sowie ein ein- bis eineinhalbjähriges Master-Studium absolvieren. Zudem ist ein Praxis-Jahr (ähnelt dem Turnus bei den Medizinern) vorgesehen. Dabei sollen angehende Pädagogen von Mentoren betreut werden. Die Praxis kann man sich während des Master-Studiums aneignen – oder danach. Eine Fixanstellung gibt es nur für „Master“.

Dienstrecht

Während die Änderungen bei der Pädagogen-Ausbildung nun also auf Schiene sind, hakt es nach wie vor beim Lehrer-Dienstrecht. Am Donnerstag steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Gewerkschaft auf dem Programm. Schwerpunkt ist die Frage, wie viel Unterstützungspersonal die Lehrer (wegen der höheren Lehrverpflichtung) bekommen sollen. Die Standesvertreter fordern 13.000 Psychologen, So­zialarbeiter und Sekretariatsmitarbeiter. Die Regierung hält das für völlig überzogen.

Ob es vor der Wahl noch zu einer Einigung kommen wird, ist mehr als fraglich. Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sagte gestern, man könne es schaffen. Bundeskanzler Werner Faymann kündigte an, seine Ministerin in den Gesprächen unterstützen zu wollen. Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) will das Lehrerdienstrecht hingegen noch nicht „auf die letzte Stufe“ heben, so lange nicht „alles ausgereizt“ ist.

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