Lehrer: Hilfskräfte bleiben Streitthema

APA7756562 - 03052012 - WIEN - ÖSTERREICH: vlnr.: BM Maria Fekter, BM Claudia Schmied und BM Gabriele Heinisch-Hosek und gegenüber die Vertreter der Gewerkschaft mit Paul Kimberger, Jürgen Rainer und Albert Arzt am Donnerstag, 03. Mai 2012, anl. des Startes der Verhandlungen zu Lehrerdienstrecht zwischen Gewerkschaft und den Ministerinnen in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Verhandlungen zwischen Regierung und Lehrern waren „hart aber durchaus konstruktiv“

Wie viel Unterstützung braucht ein Lehrer, wenn er oder sie in der Woche zwei Stunden länger in einer Schulklasse verbringen soll? Es ist diese Frage, die vor der Verhandlungsrunde über ein neues Dienstrecht zwischen Regierung und Lehrervertretern am Mittwoch im Zentrum stand; und es bleibt diese Frage, die die Verhandlungen beim nächsten Termin dominiert. 13.000 zusätzliche Mitarbeiter – Sozialarbeiter, Psychologen und andere „Supportkräfte“ – wünschen sich die Lehrergewerkschafter für ganz Österreich.

Andernfalls sei es illusorisch, dass Lehrer nicht 22, sondern 24 Stunden pro Woche im Klassenzimmer verbringen. Die Gewerkschafter berufen sich dabei auf Empfehlungen der OECD, doch Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die Seite an Seite mit den Regierungskolleginnen Claudia Schmied (Bildung) und Maria Fekter (Finanzen) verhandelte, konnte das nur wenig beeindrucken, im Gegenteil: Heinisch-Hosek meinte vorab, die Forderung sei „illusorisch“; und überhaupt müssten die Vertreter der Pflichtschulen längst „Halleluja schreien“ – so gut sei das Angebot, das die Bundesregierung den Lehrern in Sachen Dienstrecht bereits gemacht habe. Von Jubel war nach dem vier Stunden dauernden Gipfel nichts zu spüren.

Aber zumindest scheint das Klima einigermaßen in Ordnung. „Die Gespräche waren konstruktiv und sachlich“, hieß es im Anschluss im Büro von Ministerin Heinisch-Hosek. Und auch Paul Kimberger, Chefverhandler der Lehrer, gab sich im KURIER-Gespräch optimistisch: „Das Gespräch verlief hart, war aber sachlich. Darauf kann man aufbauen.“ Insbesondere das „Setting“ hat den Lehrer-Vertretern behagt. Denn diesmal waren nicht nur Pflichtschullehrervertreter Kimberger und Eckehard Quin für die AHS-Lehrer mit am Tisch, sondern auch Vertreter der Lehrer an berufsbildenden bzw. landwirtschaftlichen Schulen.

Mehr Geld am Beginn

Ganz grundsätzlich soll es in Zukunft ja ein einheitliches Dienst- und Besoldungsrecht für alle Pädagogen geben. Der Plan wäre, dass das Anfangsgehalt steigt, die Gehaltskurve dafür aber abgeflacht wird. Pflichtschullehrer würden dadurch am Beginn ihrer Berufslaufbahn wesentlich mehr und am Ende nur geringfügig weniger als heute verdienen. Bei den AHS-Lehrern würde sich die Lebensverdienstsumme aber verringern – sagt die Gewerkschaft. Zweiter Streitpunkt ist die erwähnte Anhebung der Unterrichtszeit. Noch im Mai soll eine weitere Runde stattfinden. Prioritäres Thema dabei: die Hilfskräfte.

Kommentare