Asyl: Anträge von Afghanen seit Jahresbeginn verdreifacht

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634 Asylanträge im Juli, zu Jahresbeginn waren es nur 205. Grenzkontrollen wurden in der Zwischenzeit massiv verstärkt.

Eine "Aktion scharf" gegen Schlepper, strenge Kontrollen an der Grenze zwischen Ungarn und dem Burgenland, und ein Festhalten an Abschiebungen von Afghanen. Das sind die drei Parolen von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) beim Thema Asyl. Der Ton wurde nach dem Tod der 13-jährigen Leonie Ende Juni deutlich schärfer. 

Was der Asylkurs Österreichs in Zahlen bedeutet, zeigt die Asylstatistik von Juli, die heute, Montag, vom Innenministerium vorgelegt wurde.  

Insgesamt ist die Zahl der Asylanträge massiv gestiegen: 13.653 Anträge gab es von Jänner bis Juli 2021, das ist fast doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum im Vorjahr (6.838). Und: 81 Prozent der Antragsteller waren Männer. 

Bei jener Migranten-Gruppe, die im Zuge der Debatte um den Tod der 13-Jährigen am schärfsten kritisiert wurde, haben sich die Zahlen sogar verdreifacht: Im Juli gab es 634 Anträge von afghanischen Staatsbürgern, im Jänner waren es noch 205. 

Die antragstärkste Nation bleiben aber die Syrer: Von ihnen gab es im Juli 1.184 Anträge (von Jänner bis Juli insgesamt 5.655). 

Schutz nur für ein Drittel aller Afghanen

Gleichzeitig wurden in diesem Zeitraum rund 80 Prozent der Anträge von Syrern positiv beschieden und nur rund 6 Prozent negativ (Rest: sonstige Entscheidungen). 

Bei den Afghanen liegt die Anerkennungsquote deutlich niedriger - nämlich bei nur 32 Prozent. Diese Quote dürfte sich durch die jüngsten Ereignisse in Afghanistan - der Machtübernahme der Taliban - deutlich steigern.

Mehrere EU-Länder haben bereits offiziell erklärt, wegen der Sicherheitslage im Land nicht mehr dorthin abzuschieben. Österreich hat offiziell keinen Abschiebe-Stopp. Die Sicherheitslage spielt bei der Prüfung des Asylantrags aber trotzdem eine entscheidende Rolle, auch in Österreich. 

In Summe gab es im Asylwesen von Jänner bis Juli 31.191 rechtskräftige Entscheidungen. Davon waren 10.067 positiv

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