Arbeitsministerin: "Nachtruhe-Regelung hemmt Flexibilität"

Arbeitsministerin Christine Aschbacher
Im Homeoffice soll es bei den Ruhezeiten mehr Eigenverantwortung geben, sagt Christine Aschbacher. Außerdem erklärt sie, was junge Menschen ohne Job oder Lehrstelle jetzt tun können.

Das Coronavirus hat den österreichischen Arbeitsmarkt in eine tiefe Krise gestürzt. Im Vorjahresvergleich sind um ein Drittel mehr Menschen ohne Job, im Herbst könnten 10.000 Lehrstellen fehlen. Eine Mammut-Aufgabe für Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP).

KURIER: Frau Ministerin, in Österreich gab es im April so viele Arbeitslose wie noch nie in der 2. Republik. Wie besorgt macht Sie das?

Christine Aschbacher: Das macht mich sehr nachdenklich und betroffen. Aus einem Dialog zwischen Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist ein Trialog entstanden, mit der obersten Priorität, Menschenleben zu retten. Alles, was wir machen, wird danach ausgerichtet. Das Virus verändert sich aber ständig und damit auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, international aber auch in Europa und bei uns.

Dennoch ist in Deutschland in der Krise die Arbeitslosigkeit viel weniger stark angestiegen. Warum?

Dort ist man mit viel weniger Arbeitslosen in die Krise gegangen. Außerdem haben wir in Österreich eine andere Zusammensetzung am Arbeitsmarkt. Bei uns arbeiten beispielsweise viel mehr Menschen im Tourismus, der von der Krise stark betroffen war und ist. Auf der anderen Seite ist zum Beispiel unser Kurzarbeitsmodell international ein Vorbild.

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