Arbeitsfreistellung für Risikogruppen wird bis Ende März 2022 verlängert

Arbeitsfreistellung für Risikogruppen wird bis Ende März 2022 verlängert
Angehörige vulnerabler Gruppen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen ins Homeoffice oder werden freigestellt.

Die Möglichkeit der Arbeitsfreistellung für Risikogruppen wird bis Ende März 2022 verlängert. Das stellen Arbeits- und das Gesundheitsministerium in einer gemeinsamen Verordnung sicher. Die aktuell gültige Freistellungsverordnung, auf deren Grundlage sich betroffene Personen derzeit freistellen lassen können, läuft mit 14. Dezember 2021 aus. Daher wurde Anfang Dezember eine neue gesetzliche Grundlage für Risikogruppen geschaffen, die auch über den Jahreswechsel hinaus gilt.  Darin wird auch auf den Impffortschritt in der Bevölkerung abgestellt. "Eine Freistellung erfolgt daher dann, wenn zum Beispiel für Angehörige einer Risikogruppe eine Impfung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist“, sagt Arbeitsminister Martin Kocher.

Impfen dringend empfohlen

„Wir wollen auf alle Eventualitäten im Zusammenhang mit der Pandemieentwicklung vorbereitet sein. Da die Infektionszahlen im Gesamten leider immer noch sehr hoch sind, war es notwendig, eine neue gesetzliche Regelung der Risikogruppenfreistellung zu schaffen, um vulnerable Gruppen zu schützen“, so Kocher.
Die neue Freistellungsverordnung tritt mit 15. Dezember in Kraft und gilt jedenfalls bis Ende März 2022. „Wichtig ist, dass die Impfung ab sofort eine stärkere Berücksichtigung bei der Freistellung erfährt. Die Impfung ist der Weg aus der Pandemie und auch für viele Angehörige der Risikogruppe dringend empfohlen.“

Entgelt wird ersetzt

Für die Freistellung ab 15.12.2021 ist ein neuerliches ärztliches Attest erforderlich, das sich betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beim behandelnden Arzt ausstellen lassen können. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können eine Überprüfung des Risiko-Attests von den Betroffenen verlangen und haben in erster Linie die Möglichkeit von Homeoffice oder anderen Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz zu prüfen. Falls keine Adaptierung der Schutzstandards am Arbeitsplatz möglich ist, kann die betroffene Arbeitnehmerin oder der betroffene Arbeitnehmer freigestellt werden. Im Fall einer Freistellung erhalten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wie bisher die Entgeltkosten zu 100 Prozent ersetzt.

Homeoffice geht vor Freistellung

„Vulnerable Personen haben durch die neue gesetzliche Regelung weiterhin die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen durch Homeoffice oder andere Schutzmaßnahmen an die Pandemiesituation anzupassen und sicherer zu gestalten. In letzter Konsequenz können betroffene Beschäftigte dann von der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber vom Dienst freigestellt werden. Auch in diesen Fällen unterstützen wir unverändert durch eine 100-prozentige Rückerstattung der Entgeltkosten“, meint Arbeitsminister Kocher abschließend.

Infektionslage erfordert Maßnahme

„Bei der Dienstfreistellung für Risikogruppen handelt es sich um eine wichtige Regelung zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die zu vulnerablen Gruppen zählen. Angesichts der aktuellen Infektionslage hat sich die Bundesregierung daher darauf verständigt, die Verordnung wieder zu beleben und an die veränderte Situation anzupassen. Personen mit Vorerkrankungen erhalten so die Möglichkeit ins Homeoffice zu wechseln oder - sollte weder das, noch eine Adaptierung der Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz möglich sein - bezahlt freigestellt zu werden“, ergänzt Gesundheitsminister Dr. Wolfgang Mückstein.

Die Freistellungsregelung für Risikogruppen wurde im Mai 2020 zum Schutz von Erwerbstätigen beschlossen, die bedingt durch die Pandemie einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Aufgrund der virologisch stabilen Lage während der Sommermonate kam es zu einem Aussetzen der Risikogruppen-Regelung, die jedoch zuletzt reaktiviert und nun an den Impffortschritt angepasst wurde.

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