Anschober zu EU-Corona-Vorgehen: "Wir wurden alle überrascht"

Gesundheitsminister Anschober rät zur Wachsamkeit
Die Zusammenarbeit innerhalb der EU habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) war am Dienstag zu Gast beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Frankreich feiert in einer überaus "abgespeckten" Variante seinen heutigen Nationalfeiertag. 

Anschober in Paris: Europa muss sich auf den Herbst vorbereiten

Am Rande des Treffens gab Anschober der ZIB ein Interview, in dem er sich vor allem zur Vorbereitung auf den Herbst äußerte. Man wisse von Experten, dass im Herbst, wenn die Temperaturen wieder sinken werden, in geschlossenen Räumen das Infektionsrisiko wieder zunehmen werde. Darauf müsse man sich professionell vorbereiten. Er habe von seinen Treffen mit anderen Vertreten der EU-Länder eine "Fundus an Ideen mitgenommen, wie man den Herbst bestmöglich bestreiten könne", sagte Anschober. 

Die Zusammenarbeit innerhalb der EU habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, nachdem zunächst alle von der Pandemie überrascht worden seien. "Da gab es ein reflexartiges Vorgehen aller Mitgliedsstaaten", erklärte Anschober. Nun aber habe man genug Zeit, sich auf den Herbst vorzubereiten und in manchen Details noch besser zu werden. 

Bei der Krisensicherheit müsse man sich für die Zukunft gemeinsam aufstellen in Europa. Denn: "Eine Pandemie kann man nicht als Nationalstaat lösen, das kann man nur gemeinsam", so der Gesundheitsminister.

Zu der Forderung der SPÖ nach einer Wiedereinführung der Maskenpflicht in Supermärkten erklärte er, es werde regionale Gegenmaßnahmen bei regionalen Ausbrüchen geben. Wenn bundesweit die Zahlen nach oben gehen, dann müsse man bundesweit regieren.

Mit dem Ampelsystem, das es ab Herbst geben soll, sei ganz klar, welchen Zahlen zu welche Maßnahmen führen, sagte Anschober. "Das ist das Schöne an der Ampel."

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