Anschober: "Es wird ein besonderer Winter kommen"

CORONAVIRUS: PK "CORONA-MASSNAHMEN-EVALUIERUNG: AUF DEN RICHTIGEN ZEITPUNKT KOMMT ES AN!": ANSCHOBER
Ab 4. September gibt es wöchentlich eine Ampelschaltung und damit verbundene Maßnahmen. Die Städte dürfte es härter treffen als das Land

Seit einigen Wochen steigen die Infiziertenzahlen wieder, in den letzten 24 Stunden betrug der Anstieg erneut mehr als 300. 42 Prozent stecken sich bei Familienmitgliedern an, 22 Prozent im Betrieb, zumeist in Pausenräumen, 25 Prozent sind Reiserückkehrer.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigte sich im ZiB 2-Interview besorgt. Der Reproduktionsfaktor beträgt bereits wieder 1,3. "Die allermeisten Jugendlichen sind schwer okay", aber es gebe eine kleine Gruppe, die zu wenig Risikobewusstsein habe. Er sei verärgert gewesen, als er Berichte über Strandpartys in Kroatien auf den Schreibtisch bekommen habe.

Mehr Infizierte in Städten

Am 4. September, in zwei Wochen, werde die Corona-Ampel erstmals öffentlich geschalten. Derzeit gebe es generell in Österreich ein Stadt-Land-Gefälle. In Wien, Linz, auch in Klagenfurt, in "verdichteten urbanen Bereichen", gebe es mehr Infizierte als auf dem Land.

Die Ampelschaltung, die Farbdefinition, werde aufgrund von mehren Faktoren festgelegt. Die Corona-Kommission werde immer freitags die Ampelschaltung empfehlen. Dieser Empfehlung wird sich der Minister "verpflichtet fühlen", sprich, sie befolgen. Es könne dann ein Bezirk, ein Bundesland, vielleicht das ganze Bundesgebiet beispielsweise auf Orange geschalten werden. Und mit jeder Farbe werden bestimmte Maßnahmen verbunden sein.

Müssen uns zusammenreißen

Im Herbst müsse man sich wieder "zusammenreißen wie im Frühjar": Hände waschen, Abstand halten, Masken tragen, das ganze Repertoir.

Anschober ruft die Leute auch auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. "Nach einem besonderen Sommer wird ein besonderer Winter kommen, weil das Risiko in geschlossenen Räumen besonders groß ist." Es werde eigene Regeln für den Wintertourismus geben, er versuche, gemeinsam mit der Schweiz und Italien gleiche Basisregeln zu erlassen.

Keine Ambition auf die Hofburg

Am Ende des Interviews deponierte Anschober noch eine Absage für eine Hofburg-Kandidatur. Auch wenn Alexander Van der Bellen nicht mehr kandidieren sollte, wird Anschober nicht antreten: "Ich strebe kein einziges politisches Amt mehr an, ich möchte ein guter Gesundheits- und Sozialminister sein und bleiben."

 

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