Anschober: "Einkaufssamstage könnten zum Heimspiel für das Virus werden"

Anschober: "Einkaufssamstage könnten zum Heimspiel für das Virus werden"
Der Gesundheitsminister erklärt, wann genau die Infektionszahlen sinken müssten, warum Baumärkte beim Öffnen nicht das Thema sind – und dass ab 1. Jänner geimpft werden kann

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen runden Geburtstag, und es ist gerade Lockdown. Gesundheitsminister Rudolf Anschober nimmt's gelassen, dass er zu seinem Sechziger kein Fest geben kann. Im Interview mit dem KURIER spricht er über die Schwächen des Gesundheitssystems und die Gefahren neuerlich steigender Infektionszahlen nach dem Lockdown.

KURIER: Herr Minister, an welchem Tag genau entscheidet sich, ob der Lockdown ein Erfolg war?

Rudolf Anschober: Wie Sie wissen, haben wir am 3. November den Teil-Lockdown gestartet, und der hatte leider keinen ausreichenden Effekt. Die eingetretene Stabilisierung auf hohem Niveau ist für die Intensivstationen auf Dauer nicht zu schaffen – weder von den Kapazitäten her noch von der Intensität der Belastung. Die Auswirkungen des harten Lockdowns sollten um den 27. November sichtbar werden. Ab diesem Wochenende müsste es mit den Infektionszahlen schnell und deutlich bergab gehen. Aber ich bin zuversichtlich.

Das Jahr war bisher sehr fordernd, die Bevölkerung ist müde. Sie sind auch gelernter Pädagoge. Wie kann man die Menschen jetzt motivieren, sich an die Regeln zu halten?

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