Anschober besorgt: Um 37 Prozent mehr Corona-Patienten im Spital

PRESSEKONFERENZ - "AKTUELLE AMPELSCHALTUNG COVID-19": ANSCHOBER
Die Zahl der intensivmedizinisch Betreuten hat um 20 Prozent zugenommen. Auch der Altersschnitt der Infizierten steigt wieder

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in Österreich hat sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag über drei Entwicklungen besorgt gezeigt. Er war wegen der Zunahme der Spitalspatienten ebenso beunruhigt wie über Infektionsfälle in einigen Altersheimen sowie das Ansteigen des Durchschnittsalters bei den positiv Getesten.

20 Prozent mehr in Intensivstationen

Die Zahl der Hospitalisierungen ist in den vergangenen sieben Tagen um 37 Prozent angestiegen, so Anschober in einer Aussendung. Die Zahl der Patienten mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf um 20 Prozent. Erstmals seit Wochen sind auch wieder vermehrt Fälle in Seniorenheimen aufgetreten. Und das Durchschnittsalter der positiv Getesteten liegt bereits bei über 40 Jahren. Im August war dieser Wert durchschnittlich bei 34 Jahren.

Ansteckung im privaten Bereich

In allen betroffenen Bezirken mit höherem Risiko zeige sich eine immer stärkere Verschiebung der Ansteckungen in den privaten Bereich, hin zu kleinen Feiern und Partys, zu kleinen Veranstaltungen und in Familien, meinte Anschober. Er gab sich überzeugt, dass sich die nun getroffenen regionalen Zusatzmaßnahmen positiv auswirken werden: „Wenn es uns gelingt, die Peaks in diesen Regionen abzufangen und zu verringern, dann ist das bereits der halbe Erfolg für die Entwicklung in Österreich.“ Zugleich bekräftigte der Gesundheitsminister, dass neben Regionalmaßnahmen auch Bundesmaßnahmen vorbereitet werden.

Europa Zentrum der Epidemie

„Europa ist nach Monaten nun wieder das Epizentrum der weltweiten Pandemie mit den größten Steigerungen. Der befürchtete starke Zuwachs bei stark fallenden Temperaturen ist damit Wirklichkeit geworden“, sagte Anschober und forderte wieder mehr Gemeinsamkeit und Zusammenhalt auch in Österreich. „Wir benötigen wieder eine Team-Stimmung in der Bevölkerung wie im Frühling. Die Pandemie ist kein Tsunami, dem wir wehrlos ausgesetzt wären“, so Anschober. „Wir haben im Frühling bewiesen, dass wir es können.“

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