Als das Virus die Stadt verließ: Weltweiter Corona-Hotspot lag im Mühlviertel

Als das Virus die Stadt verließ: Weltweiter Corona-Hotspot lag im Mühlviertel
Warum hat sich das Coronavirus ausgerechnet in einer so abgelegenen Region Österreichs so stark verbreitet? Der KURIER hat sich auf Spurensuche ins obere Mühlviertel begeben.

Die Reise beginnt mit einer wichtigen Lektion: Wer „Haslach“ in sein Handy-Navigationsprogramm eingibt, wird nach Salzburg an den Wallersee gelotst – nicht nach Haslach im Bezirk Rohrbach im nördlichen Mühlviertel.

Nicht einmal das Smartphone kann also glauben, dass man wirklich hier hin will, in diese abgelegene 2.500-Einwohner-Gemeinde, inmitten von Hügeln, Wald und Feldern, rund 50 Kilometer von Linz und nur zehn Minuten von der tschechischen Grenze entfernt.

Und doch hat sich das Coronavirus ausgerechnet in dieser abgeschiedenen Gegend besonders stark ausgebreitet. Wie sehr, das zeigt ein Blick auf die Statistik: Mitte November wies ausgerechnet der Bezirk Rohrbach die höchste Infektionsrate der Welt (!) auf.

Die 7-Tage-Inzidenz (also die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner) lag teilweise bei mehr als 1.500. Das ist dreimal so hoch wie der Wert für Gesamtösterreich im selben Zeitraum.

Wie ist das möglich? Wieso verbreitet sich das Virus hier so stark und schnell, wie an kaum einem anderen Ort der Welt?

Kommentare