Alle wollen weniger Migranten – aber was tun?

Serbische Polizisten bewachen Migranten in der Nähe der ungarischen Grenze
Sondertreffen der EU-Innenminister. Karners Alarm wurde gehört: Brüssel will demnächst einen Aktionsplan vorlegen, wie die steigenden Migrantenzahlen über die Balkanroute wieder gesenkt werden können.

Der Alarmruf wurde in Brüssel gehört – und das nicht nur, weil Frankreich und Italien einander wieder einmal wegen der Aufnahme von Bootsflüchtlingen in die Haare geraten: Die Migrationskrise ist wieder da, die Flüchtlingszahlen steigen heuer wieder so stark wie seit 2016 nicht mehr, und das ganz besonders stark über die Balkan-Route.

„Ich war verwundert“, sagte Minister Gerhard Karner am Freitag kurz vor dem Sondertreffen der EU-Innenminister: Das Treffen sei auf Wunsch von Paris einberufen worden, dabei seien die Ankünfte der Migranten über den Balkanraum heuer wesentlich höher als jene über die Mittelmeer-Route.

Karners Protest und Drängen fanden Gehör: Nicht nur über die Bootsflüchtlinge wurde gestern in Brüssel diskutiert, sondern auch die Frage, wie der Zustrom von Flüchtlingen und Migranten über Europas Südosten wieder eingedämmt werden kann. Die EU-Kommission, so versprach Flüchtlingskommissarin Ylva Johansson, werde in den nächsten Tagen einen Aktionsplan für die westliche Balkanroute vorlegen.

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