Keine Ermittlungen gegen Ex-Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres

CORONA: PK INITIATIVE "ÖSTERREICH IMPFT": SZEKERES
Der ehemalige Präsident der Ärztekammer war von seinen eigenen Kollegen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs angezeigt worden.

Die Staatsanwaltschaft Wien sieht von einem Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Ärztekammerpräsidenten Thomas Szekeres ab, heißt es in einer Aussendung der Wiener Ärztekammer. Ein Anfangsverdacht sei nicht festgestellt worden, bestätigt man bei der Staatsanwaltschaft. 

Wie berichtet hatte im Vorjahr der damalige geschäftsführende Vizepräsident der Wiener Kammer, Stefan Ferenci, Szekeres wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs angezeigt. 

Hintergrund war die Finanzaffäre um die kammereigene Handelsfirma Equip4Ordi (E4O), die 2023 über Monate für Schlagzeilen gesorgt und innerhalb der Wiener Standesvertretung zu einem brutalen Machtkampf geführt hatte.

Bei der Firma war es zu zahlreichen Ungereimtheiten gekommen. Es ging unter anderem um fragwürdige Kreditgeschäfte und Prämienzahlungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Personen unter anderem wegen des Verdachts der Untreue und des schweren Betrugs. Auch gegen Kammerpräsident Johannes Steinhart wird ermittelt, unter anderem wegen Nötigung.

Szekeres und das 900.000-Euro-Darlehen

Bei den Vorwürfen gegen Szekeres ging es um ein Darlehen der Kammer an die E4O über 900.000 Euro, das vom damaligen Präsidenten abgesegnet worden war. Laut einem Auftragsgutachten sei dieses Vorgehen nicht rechtskonform gewesen. Woraufhin Szekeres von seinen eigenen Kollegen angezeigt wurde.  

Die nunmehrige Entscheidung der Staatsanwaltschaft quittiert Szekeres mit Genugtuung: „Ich bin einerseits froh und erleichtert, dass die Staatsanwaltschaft Wien unparteiisch und objektiv ihre Arbeit machen konnte, andererseits noch immer erschüttert, dass einige Kollegen aus machtpolitischen Gründen in der Kammer einfach öffentlich Personen diskreditieren", so der ehemalige Präsident. 

Szekeres sicherte Steinharts Überleben

Ehemals Konkurrent unterstützte Szekeres Steinhart in dem internen Machtkampf. Steinhart war von seinen internen Kritikern vorgeworfen worden, seinerzeit die dubiosen Geschäfte in der E4O genehmigt zu haben.

Mit seiner Unterstützung verhinderte Szekeres, dass Steinhart als Präsident gestürzt wurde. Dessen Gegner – neben Ferenci unter anderem auch der Kammer-Vizepräsident Erik Huber – zogen sich in Folge aus ihren Funktionen zurück. 

Steinhart betonte am Mittwoch: „Mein Vertrauen in die unabhängige Justiz ist groß und ich bin froh, dass sie unbeeinflusst arbeitet. Ich möchte mich bei Thomas Szekeres bedanken, mit dem wir in schwierigen Zeiten an der Seite vieler Kolleginnen und Kollegen für Stabilität, Vertrauen und ein Klima der konstruktiven Zusammenarbeit in der Ärztekammer sorgen konnten.

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