100 Tage Türkis-Grün: Pandemie statt Schonfrist

100 Tage Türkis-Grün: Pandemie statt Schonfrist
Annäherungen und Differenzen: Wie die Corona-Krise Türkis-Grün schon in der Startphase kalt erwischte. Wenn alles vorbei ist, muss das noch taufrische Koalitionsabkommen adaptiert werden.

100 Tage. In normalen Zeiten gelten sie als politische Schonfrist und als wichtige Etappe, nach der eine neue Regierung kurz Bilanz zieht.

Heute, Donnerstag, hat die erste türkis-grüne Bundesregierung den ersten „100er“ geschafft. Doch es wird nicht groß bilanziert, geschweige denn gefeiert. Denn es sind keine normalen Zeiten. Und wer Regierungssprecher oder Mitarbeiter von Sebastian Kurz oder Werner Kogler nach einem Auftritt zum Jubiläum fragt, der bekommt zunächst einmal diesen Satz: „Wir sind im Krisenmodus.“ Soll heißen: Eine Bilanz wäre weder sinnvoll noch angebracht – es gibt ohnehin nur ein Thema.

Was also hat Covid-19 mit ÖVP und Grünen gemacht?

„Es gibt eine Nähe, wie es sie unter Koalitionspartnern so noch nie gegeben hat“, sagt ein Berater des Kanzlers. Das sieht man auf der anderen Seite ähnlich. Vizekanzler Kogler hat nicht nur ein Not-Büro im Kanzleramt. Nein: Das Provisorium ist mittlerweile zur Schaltzentrale geworden. „Im eigentlichen Ministerium waren wir seit Wochen nicht“, erzählen Kabinettsmitarbeiter.

Man ist also sprichwörtlich zusammengerückt.

Wann aber war klar, dass das Land vollends heruntergefahren werden muss? Anlässlich der ersten 100 Tage zeichnet der KURIER Schlüsseltage nach, die zeigen, wann und wie die türkis-grüne Bundesregierung zur Gewissheit gelangte, dass sich Covid-19 zur Pandemie und damit zur nie da gewesenen Herausforderung auswächst.

Kommentare