1. Mai: Neos wollen Qualität von Kindergärten verbessern
Die Neos fordern höhere Investitionen in die Elementarpädagogik und sehen die Bundesregierung gefordert. Den 1. Mai beging die Partei traditionell als "Tag der Bildung", heuer rückte sie die Kindergärten in den Fokus. Bei einer Pressekonferenz am Sonntag sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre, der Kindergarten solle "keine Betreuungs-, sondern die erste Bildungseinrichtung sein". Unterstützt wurden ihre Thesen von der Neurobiologin Isabella Sarto-Jackson.
"Wir glauben, dass der Kindergarten die Startrampe für unsere Kinder ist", so Künsberg Sarre. Kinder würden jeden Tag viel lernen und daraus würden viele Chancen entstehen. Um diese zu nutzen, brauche es aber ein entsprechendes Angebot, betonte die Neos-Bildungssprecherin. Bei einer Tour durch die Bundesländer habe sie Einblicke in die Problemfelder bekommen: "Die Mitarbeitenden sind sehr motiviert, aber die Gruppen sind zu groß." Man müsse sich bemühen, die Pädagoginnen und Pädagogen im Beruf zu halten und gleichzeitig neues Personal zu gewinnen. Dazu braucht es laut Künsberg Sarre mehr finanzielle Mittel vom Bund.
Sozialer Faktor
Sarto-Jackson, Forscherin am Konrad Lorenz Institut in Klosterneuburg, sprach von der Wichtigkeit sozialer Faktoren bei der Entwicklung des Gehirns: "Bildungsarbeit ist Beziehungs- und Bindungsarbeit." Weil bei Kindergartenkindern die Anpassungsfähigkeit der Verschaltungen im Hirn besonders hoch sei, gebe es in diesem Alter ein großes Potenzial zum Lernen, erklärte die Neurobiologin. Einen guten Betreuungsschlüssel sieht sie in der Elementarpädagogik entscheidend. "Lernen fußt auf Emotionen", so Sarto-Jackson.
Für Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr ist das quantitative Angebot an Kindergartenplätzen in der Hauptstadt bereits ausreichend. Nun ginge es darum, die Qualität zu verbessern. "Die Folgen guter Pädagogik für das weitere Leben sind massiv, investieren lohnt sich", sagte der Bildungsstadtrat. In Wien habe man die Stellen für Sprachförderung im Kindergarten erhöht. Ab September würden die Assistenzkräfte verdoppelt werden. Die Stadtregierung mit Neos-Beteilung hätte also Maßnahmen ergriffen. Für große und langfristige Verbesserungen sieht aber auch Wiederkehr den Bund in der Verantwortung.
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