Gemeinsam erziehen

Martina Salomon
Befreit die Väter vom Generalverdacht, schlechtere Menschen zu sein!

Es gibt sie, und Gott sei Dank werden es mehr: die liebevollen Väter, die sich für den Nachwuchs nicht nur zwischen Feierabend und Beginn der Fußball-Übertragung interessieren. Die Familienrechtsreform von Justizministerin Beatrix Karl ist daher zu begrüßen. Auch ledige Väter sollen ein Antragsrecht auf gemeinsame Obsorge haben. Denn es gibt genügend Studien, die die problematischen Folgen einer vaterlosen Gesellschaft zeigen – vor allem für Buben.

Frauenministerin Heinisch-Hosek fordert nun eine Frist von einem halben bis einem Jahr, ob sich der Jungvater in seiner neuen Rolle "bewährt". Das ist nicht ganz falsch – schließlich gibt es leider auch desinteressierte Männer oder solche, die mithilfe des Kindes Macht über die Mutter ausüben wollen. (Dass das umgekehrt aber auch oft passiert, übersehen eingefleischte Feministinnen gerne.) Mit so einem Partner etwa gemeinsam eine Schule fürs Kind auszusuchen, kann furchtbar mühsam sein.

Unterm Strich bleibt jedoch: Es ist gut, die Väter mehr in die Verantwortung miteinzubeziehen – auch wenn es immer Einzelfälle geben wird, in denen das nicht funktioniert. Daran kann man aber keine Gesetzesreform scheitern lassen. Wer eine partnerschaftlichere Gesellschaft anstrebt, muss Vätern einen Vertrauensvorschuss geben.

 

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