Europäer reden Klartext

Europäer reden Klartext
Die Zeiten, als in der Finanzkrise nur Löcher gestopft wurden, sind vorbei.

Die Deutschen haben sich gegen die Italiener durchgesetzt – Italien spricht von einer "Katastrophe": Nein, das ist kein Matchbericht über das Fußball-EM-Halbfinale DeutschlandItalien (es war bei Redaktionsschluss noch im Gang). Das könnte genauso gut der Bericht vom EU-Gipfel sein.

Tatsächlich haben EU-Politik und Fußball-EM derzeit einiges gemeinsam: Hier wie da müssen Entscheidungen fallen. Bei der Fußball-EM spätestens im Elfmeterschießen – auf EU-Ebene beim Brüsseler Gipfeltreffen.

Es ist bereits der 19. EU-Krisengipfel seit Ausbruch der Schuldenkrise. Wie oft wurde versprochen, jetzt werde alles geregelt, um Europa aus der Finanzkrise zu führen – kurz danach dann das nächste Krisentreffen.

Der aktuelle Gipfel macht aber eine Ausnahme: Alle EU-Granden wissen, dass es nicht mehr ausreicht, nur Löcher zu stopfen. Nun geht es ans Eingemachte. Aktuell muss der Domino-Effekt der Finanzkrise gestoppt werden. Zugleich muss aber eine grundlegende Reform der EU angepackt werden. Die ist nicht von heute auf morgen zu schaffen. Ein Umbau des Fundaments braucht eben mehr Zeit als das Abdichten von Fenstern. Nötig ist aber beides, um das Haus Europa zu sanieren.

 

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