Die Idee ist nicht neu: Das Treibhausgas nicht klimaschädigend in die Atmosphäre zu pusten, sondern unterirdisch einzulagern. Vor der Küste Norwegens geschieht dies in kleinerem Ausmaß schon seit 25 Jahren: Jährlich wird eine Million Tonnen des Gases in poröse Gesteinsschichten tief unter dem Meeresgrund gepresst.
Was die isländische Projektgesellschaft „Carbfix“ gestern, Donnerstag, verkündete, ist das erste große
-Speicherunternehmen an Land. Vor allem nährt der erste -Importterminal die Hoffnung all jener, die befürchten, dass sich mit der Reduktion von Treibhausgasen allein das Klima nicht retten lässt. Unterirdische, „klimaneutrale“ Speicherung des schädlichen Kohlenstoffdioxid könnte ein wichtiger Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel werden.
Wie funktioniert es?
„Mit speziellen Schiffen, die mit nachhaltigem Treibstoff betrieben werden, wird das verflüssigte aus Nordeuropa in den Hafen von Straumsvik geliefert“, schildert Carbfix-Chefin Edda Sif Aradóttir. Per Pipeline wird das Gas weiter transportiert und an seinem Zielort in vulkanisches Basaltgestein gespritzt. Binnen zwei Jahren geht das mit den Mineralien eine chemische Verbindung ein und versteinert. Bis 2025 soll das isländische Lagerungsprojekt seine volle Kapazität erreichen und jährlich drei Millionen Tonnen des Treibhausgases binden.
In Österreich ist die Speicherung von (Carbon Capture and Storage CCS) seit zehn Jahren gesetzlich verboten. Die Risiken dieser Technik werden als zu hoch eingeschätzt: Bei einem Unfall oder einem Erdbeben könnte das Gas in großen Mengen aus den Endlagern strömen. Eine Katastrophe unabsehbaren Ausmaßes: Das Gas würde im Extremfall den Sauerstoff aus der Luft verdrängen und der umliegenden Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen rauben.
Die Speicherung off-shore, also unter dem Meeresgrund, galt deshalb bisher als sicherer als jene an Land. Der Vorteil der isländischen Speichertechnik: Weil das im Umfeld des Basalts ebenfalls zu Stein wird, gilt das Projekt als weniger riskant als bisherige Verfahren.
Weltgrößter Speicher
Speziell in den Nordsee-Staaten, wo viel Gas gefördert wird, aber sind viele Fachleute einer Meinung: An der -Speichertechnik führt kein Weg mehr vorbei, wenn die Pariser Klimaziele erreicht werden sollen (Stopp des globalen Temperaturanstieges um 1,5 Grad). 20 Kilometer vor der niederländischen Küste etwa wird derzeit die weltweit größte -Lagerfläche geplant. Dort liegen zwei leere Gasfelder. Bis 2030 wollen die Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Gent zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid aus der Luft ziehen und über Pipelines in diese Felder pumpen.
Norwegen plant Ähnliches für ein leer gefördertes Erdgasfeld 120 Kilometer vor seiner Küste.
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