Wieder neue Spekulationen um Putins angebliche Krankheit
Ein Foto aus dem April heizt neue Spekulationen um Putins Gesundheitszustand an: Damals hielt er sich während des Gesprächs mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Tisch fest. Eine mögliche Krebserkrankung war immer wieder Thema.
Die britische Sun berichtete am Samstag unter Berufung auf den Telegram-Kanal General SVR, der angeblich von einem Kreml-Insider betrieben wird, dass Putin „dringende medizinische Hilfe“ gewährt worden sein soll. Der Autor von General SVR behauptet auch, dass das der Grund war, warum Putins jährliche „Fragerunde“ mit „Journalisten“ – in Wahrheit eine reine TV-Propaganda-Show – in diesem Jahr abgesagt wurde. Verifizieren lassen sich diese Berichte allerdings nicht.
Gespräche über EU-Beitritt
Am Samstag traf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schon zum zweiten Mal in Kiew ein. In ihren Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskij ging es um den EU-Beitrittsantrag der Ukraine. Die EU-Kommission wird voraussichtlich kommenden Freitag ihre Einschätzung dazu veröffentlichen. Geknüpft an eine solche Empfehlung wären aber Reformzusagen der Ukraine in Bereichen wie der Rechtsstaatlichkeit oder dem Kampf gegen Korruption. Die Entscheidung darüber, ob die Ukraine den Kandidatenstatus bekommt, liegt bei den EU-Staaten und muss einstimmig getroffen werden.
Kiew reagierte verstimmt auf Äußerungen von US-Präsident Joe Biden. Bei einem Fundraising-Dinner in Los Angeles sagte er Freitagabend, dass es bereits vor dem 24. Februar Beweise gegeben hätte, dass Kremlchef Wladimir Putin die Ukraine überfallen wolle. „Es gab keinen Zweifel. Und Selenskij wollte es nicht hören – viele Leute wollten es nicht.“ Kiew sagte, dass „unsere Partner uns nicht hören wollten“.
Cholera in Mariupol
Während aus der Ostukraine anhaltend schwere Kämpfe gemeldet wurden, sind im russisch besetzten Mariupol nach ukrainischen Angaben Seuchen ausgebrochen. In der Hafenstadt gebe es einen Cholera- und Ruhrausbruch, sagte Bürgermeister Wadym Bojtschenko, der sich aber außerhalb der Stadt aufhält.
Er sagte, Leichen verwesten in den Straßen. Teile der Wasserversorgung seien verseucht und sanitäre Anlagen zerstört. Die WHO lieferte für einen Cholera-Ausbruch am Samstag allerdings (noch) keine Bestätigung.
Heftige Straßenkämpfe
Im seit Wochen umkämpften Sjewjerodonezk tobten unterdessen nach britischen Erkenntnissen anhaltend „intensive Straßenkämpfe“ zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Auf beiden Seiten gebe es vermutlich zahlreiche Opfer, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Sjewjerodonezk gilt als strategisch wichtig.
Unterdessen sollen die Russen bereits 800.000 Menschen in den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, vor allem in den eingenommenen Städten Cherson und Saporischschja, eingebürgert haben, meldete die Tass. Als Währung gilt jetzt der Rubel.
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