Wie Milliardäre Trumps Saga von der "gefälschten Wahl" unterstützten

Nur noch bis Mittwoch, 20. Jänner 2021 Präsident: Donald Trump
Über 20 Millionen Dollar flossen zuletzt an mehr als 40 republikanische Abgeordnete und Senatoren. Sie sollten Bidens Sieg bekämpfen.

Eine Anti-Steuer-Gruppe, in der man überwiegend amerikanische Milliardäre findet, hat sich als eine der größten finanziellen Unterstützerinnen für Donald Trumps These herausgestellt, wonach die Wahlen "gestohlen worden seien".

Wie der britische Guardian untersuchte, haben 42 rechte, republikanische Senatoren und Abgeordnete des Repräsentantenhauses in den vergangenen Monaten für deren Kampagnen an die 20 Millionen Dollar erhalten.Zu den größten Spendenempfängern zählen die Senatoren Ted Cruz und Josh Hawley. Dazu gehört aber auch die neu ins Abgeordnetnehaus gewählte, ultrarechte Abgeordnete Lauren Boebert, die der QAnon-Verschwörungstheorie anhängt.

Wie Milliardäre Trumps Saga von der "gefälschten Wahl" unterstützten

Republikanischer Senator Ted Cruz

Die meisten Gelder wiederum ließen die Milliardäre Richard Uihlein und Jeffrey Yass fließen. Uihlein ist der Gründer der Schiffs-Zulieferergesellschaft Uline in Wisconsin, Yass ist der Gründer einer in Philadelphia angesiedelten Handelsgruppe. Beide treten in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung. Uhilein und seine Frau Liz bezeichnete die New York Times als "das mächtigste, konservative Paar, vom dem Sie noch nie gehört haben".

In den vergangenen Jahren hatten die beiden Milliardäre die einstige Anti-Steuergruppe, den "Club für Wachstum", entscheidend umgeformt: hin zu einer der radikalsten Unterstützergruppen für die radikalsten Republikaner im Kongress.

Dutzende Republikaner, die vom "Club für Wachstum" unterstützt werden, bezeichnen die Präsidentenwahlen noch immer als "gefälscht" - auch nach dem Sturm eines entfesselten Mobs auf den Kongress in der vergangenen Woche.

 

Zustimmungswerte abgestürzt

Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt sind die Zustimmungswerte für US-Präsident Donald Trump einer Umfrage zufolge auf einen negativen Rekordwert abgestürzt. Nach der Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger stellten Trump nur noch 29 Prozent der Befragten ein positives Zeugnis für seine Amtsführung aus, wie das Institut Pew am Freitag in Washington mitteilte. 68 Prozent missbilligten, wie der Präsident seinen Job ausführt.

Ebenfalls 68 Prozent sagten, dass sie sich nicht wünschten, dass der Republikaner in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der US-Politik spielt. Der künftige Präsident Joe Biden - der am Mittwoch vereidigt werden wird - bekommt für sein Verhalten seit der Wahl vom 3. November mehrheitlich positive Noten: 64 Prozent bewerteten es als gut oder hervorragend. Bei Trump äußerten sich nur 23 Prozent entsprechend. Das liegt auch daran, dass sich Unterstützer von ihm abwenden: In dieser Gruppe hat sich nach Angaben von Pew der Anteil derjenigen, die das Verhalten Trumps als mangelhaft bewerteten, innerhalb von zwei Monaten auf 20 Prozent verdoppelt.

Drei von vier Befragten hielten Trump für mitverantwortlich für den Angriff auf den Kongress. Selbst unter den Anhängern seiner Republikaner äußerten sich 52 Prozent entsprechend. Bei der Frage nach dem Wahlausgang glaubten allerdings immer noch zahlreiche Unterstützer der Republikaner Trumps unbewiesenen Behauptungen über Wahlbetrug: 64 Prozent sagten, Trump habe die Wahl wahrscheinlich oder definitiv gewonnen. Das Lager des scheidenden Präsidenten war mit Dutzenden Klagen gegen die Ergebnisse gescheitert.

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