Wie es nach dem Angriff auf Bergkarabach weitergehen könnte

Wie es nach dem Angriff auf Bergkarabach weitergehen könnte
Dass die Region bald von Aserbaidschan „reintegriert“ wird, scheint klar – was mit den ethnischen Armeniern geschieht, ist fraglich.

Nach Vereinbarung einer Feuerpause in der umkämpften Region Bergkarabach haben sich die Konfliktparteien zu Gesprächen in Aserbaidschan getroffen. Aus Sicht der autoritären Führung in Baku soll es bei dem Treffen in der Stadt Yevlax um die „Reintegration“ Bergkarabachs in Aserbaidschan gehen.

Zukunft unklar

Völkerrechtlich gehört Bergkarabach zu Aserbaidschan, allerdings sind fast alle der etwa 120.000 Einwohner ethnische Armenier. Ihre Zukunft ist noch weitgehend ungeklärt – es herrscht Misstrauen zwischen den Vertretern der selbst ernannten „Republik Arzach“, also Bergkarabach, und Baku: Ungeklärt sei die Umsetzung der Forderung Aserbaidschans, wonach die in Bergkarabach lebenden ethnischen Armenier auch ihre Waffen abgeben sollen. Erst seien Sicherheitsgarantien nötig, forderte David Babajan, ein Berater der selbst ernannten Regierung von Bergkarabach: „Sie könnten uns jederzeit zerstören, einen Völkermord an uns verüben. Der Westen schweigt, Russland schweigt, Armenien schweigt. Was sollen wir tun?“

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Just am Donnerstag feierte Armenien seinen Unabhängigkeitstag – Regierungschef Nikol Paschinjan warb ebenso für eine Befriedung des Konfliktes. „Frieden ist eine Umgebung ohne zwischenstaatliche und interethnische Konflikte“, sagte er. „Dieser Weg ist nicht einfach, aber wir müssen ihn gehen. Man muss den Frieden schätzen und darf Frieden nicht mit Waffenruhe und Waffenstillstand verwechseln“, sagte Paschinjan weiter.

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