Wie der CIA-Chef in Sexfalle tappte

Wie der CIA-Chef in Sexfalle tappte
Thriller um ausspionierten Spion. Das FBI entdeckte Hunderte „eindeutige“ Petraeus-Mails an dessen Geliebte

Noch ist die ganze Wahrheit nicht bekannt, doch alles, was man bis jetzt über die Sex-Affäre des zurückgetretenen CIA-Chefs David Petraeus weiß, bietet genug Stoff für einen schlüpfrigen Hollywood-Thriller. Die Hauptdarstellerin: Paula Broadwell, Ballkönigin in der Schule, Triathletin, wie Petraeus Absolventin der Elite-Militärakademie West Point, verheiratete Mutter von zwei Kleinkindern und Ex-Fotomodell für einen Maschinenpistolen-Hersteller. Das Schicksal nahm seinen Lauf, als die 40-Jährige begann, die Biografie des Vier-Sterne-Generals zu schreiben.
Für die Recherche zog sie für ein Jahr nach Afghanistan, wo Petraeus den Anti-Terror-Kampf der USA leitete. In langen Gesprächen und beim gemeinsamen Jogging kamen die beiden einander näher. Allerdings, so berichtet das Wall Street Journal, entwickelte sich die verhängnisvolle Affäre erst nach dem Ausscheiden des Offiziers aus der Armee – das war im August 2011. Seit einigen Monaten sei das Tête-à-tête zwischen dem seit 37 Jahren Verheirateten und der attraktiven Frau wieder vorbei – der 60-Jährige stolperte dennoch über die Sex-Geschichte.

Eindeutige eMails

Ausgerechnet das FBI spionierte den obersten CIA-Spion aus. Es wurde laut New York Times von einer Frau im Umfeld von Petraeus eingeschaltet. Diese habe „belästigende“ Mails von Paula Broadwell erhalten. Offenbar sah Broadwell sie als Bedrohung für die geheime Beziehung. Als die FBI-Agenten den Mail-Account der Biografin durchleuchteten, stießen sie auf den Namen des CIA-Chefs. Nachdem die Abteilung für „Gegenspionage“ auch dessen privates eMail-Konto überprüfte, stieß sie auf Hunderte Nachrichten an seine Geliebte – mit „eindeutigem“ Inhalt. Vor rund zwei Wochen konfrontierte das FBI Petraeus mit den Untersuchungsergebnissen. Dieser konnte die Ermittler aber nicht beruhigen. Und so wurde vergangenen Mittwoch US-Präsident Barack Obama informiert. Zwei Tage später trat der Geheimdienstchef zurück. Und hat neben dem Schaden auch
den Spott: „Wenn nicht einmal der CIA-Direktor eine Affäre geheim halten kann“, ätzte TV-Talkmaster Jay Leno, „dann habt ihr ein richtiges Problem.“
Dieses hat jetzt auch Paula Broadwell. Sie wollte am Wochenende mit einer großen Party ihren 40. Geburtstag feiern. Per eMail wurden die Gäste aber wieder ausgeladen – von ihrem Ehemann.

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