Verhüllt, verhaftet, vertrieben, vergessen: Frauen in autoritären Regimen

Verhüllt, verhaftet, vertrieben, vergessen: Frauen in autoritären Regimen
Laute Frauen erfahren oft ungleich mehr Gewalt als Männer. Beispiele aus dem Iran, Russland, Afghanistan.

Simone de Beauvoir, Judith Butler, Alice Schwarzer. Ihre Namen kennen wir alle. Sie haben gegen gesellschaftlichen Starrsinn gekämpft und dabei Rechte erstritten, die vielen Frauen hierzulande schon lange selbstverständlich scheinen.

Masih Alinejad hat nicht mal einen deutschen Wikipedia-Eintrag. Dabei kämpft sie heute für genau dieselben Rechte wie Beauvoir oder Schwarzer damals – mit dem Unterschied, dass sie ihren Kampf gegen die Mullahs im Iran ausficht und dabei ihr Leben aufs Spiel setzt.

Verhüllt, verhaftet, vertrieben, vergessen: Frauen in autoritären Regimen

Nadja Tolokonnikowa, Künstlerin bei „Pussy Riot“, stand knapp vor dem Hungertod, weil sie im sibirischen Straflager dafür einstand, dass ein Mann nicht mit Unterstützung der Kirche ein ganzes Land unterwerfen darf. Und in Afghanistan riskieren junge Mädchen ihr Leben, nur weil sie die Schule besuchen wollen.

Wenn Frauen für Frauen kämpfen, ist das noch immer ein echtes Risiko. Eines, das mit einem Shitstorm auf Twitter nicht vergleichbar ist. Wenn gerade diese Frauen übersehen werden, ist es eine doppelte Strafe.

Die Stimme der Verstummten im Reich der Mullahs

Aufgelehnt hat  sich Masih Alinejad schon als Kind:  gegen ein Leben voll von strengen Vorschriften, in das sie   hineingeboren wurde. Als Kind einer tief religiösen Familie im Norden des Iran sollte  sie schon als Siebenjährige Kopftuch tragen, so wie alle Frauen und Mädchen in der Familie. Sie weigerte sich. In einem Gespräch mit der NZZ erinnert sie sich heute an diese Tage – und an die Familienfotos: „Alle sind verschleiert außer mir, ich fühlte mich wie ein hässliches Entlein.“

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