Weißrusslands Diktator schleust gezielt illegale Migranten aus Nahost in die EU

Weißrusslands Diktator schleust gezielt illegale Migranten aus Nahost in die EU
Schwere Vorwürfe aus Litauen und Brüssel: Fünfmal so viele Migranten im Vergleich zum Vorjahr. Lukaschenko macht Drohung wahr

Diesmal ist es nicht das Mittelmeer und die italienische Insel Lampedusa, sondern die endlosen Birkenwälder an der Grenze zwischen Weißrussland und Litauen. Durch sie führt eine neue Route für illegale Migranten aus dem Nahen und Mittleren Osten, die in der litauischen Hauptstadt Vilnius, aber auch in Brüssel für Aufregung sorgt.

Über die Grenze geschickt

Noch sind die absoluten Zahlen bescheiden: 400 Menschen sind seit Jahresbeginn von der litauischen Grenzpolizei aufgegriffen worden, fast alle aus Syrien, oder dem Irak. Allerdings sind es fünf Mal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres und die meisten davon in den vergangenen vier Wochen.

Racheakt für Sanktionen

Für Litauen jedenfalls steckt hinter dem Anstieg kein Zufall, sondern ein politischer Gewaltakt des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko. Dieser wolle Rache üben für die jüngsten Sanktionen der EU gegen Vertreter seines Landes nach der Entführung der Ryanair-Maschine nach Minsk und der Verhaftung des regimekritischen Bloggers Roman Protasewitsch. Die litauische Premierministerin Ingrida Simonyte reiste eigens die Grenzregion, um diese Vorwürfe in aller Offenheit vor der Presse gegen Lukaschenko zu erheben: „Herr Lukaschenko hat der EU gedroht, dass er ihre Mitgliedsländer mit illegalen Migranten und Drogen überschwemmen wird - und genau das tut er.“

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