Weißrussland: Diktator Lukaschenko ist angezählt

Auf dem Weg zur abendlichen Großdemonstration gegen Diktator Lukaschenko: Demonstranten in Minsk
Streiks und Proteste: Der Machthaber ist angeschlagen, erstmals spricht er von Neuwahlen. Oppositionspolitikerin Tichanovskaja will neue Regierung anführen

„Hau ab! Hau ab!“ schallten die unüberhörbaren Rufe Montag Mittag einem sichtlich verärgerten Alexander Lukaschenko entgegen. Dabei hätte die Rede des weißrussischen Machthabers in der staatlichen Herzeigefabrik MZKT beweisen sollen, dass der Autokrat in seinem Land noch immer Herr der Lage ist. Doch wie eine Lawine rollen nun die Entwicklungen, an deren Ende der Sturz von „Europas letztem Diktator“ stehen könnte:

Dutzende Fabriken in mehreren Städten des Landes schlossen sich gestern Streiks an und protestieren so gegen die manipulierten Präsidentenwahlen. Dass die bisher lukaschenko-treuen staatlichen Fabriken die Arbeit still legen, ist für das Regime besonders gefährlich. Sie gelten als die wirtschaftliche Stütze der Diktatur.

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