Warum Polen über Grenzzäune, Migranten und Pensionsalter abstimmen lässt

Warum Polen über Grenzzäune, Migranten und Pensionsalter abstimmen lässt
Die konservative PiS-Regierung fragt: „Unterstützen Sie die Aufnahme Tausender illegaler Immigranten?“

Die Frage lautet: „Unterstützen Sie die Aufnahme von Tausenden illegalen Einwanderern aus dem Nahen Osten und Afrika nach dem von der europäischen Bürokratie auferlegten Mechanismus der verpflichtenden Aufnahme?“ Die Antwort liefert Polens Premier Mateusz Morawiecki in einem neuen Video gleich mit: Das Kästchen mit dem Nein sei anzukreuzen.

Andernfalls, so suggeriert es der knapp zweiminütige Clip, drohen brennende Autos, Anarchisten, die Türen eintreten oder vermummte Migranten, die in übelster Absicht die Machete zücken.

In Polen ist Wahlkampf – in zwei Monaten wird ein neues Parlament gewählt. Da greift die seit acht Jahren regierende national-konservative PiS-Partei mit diesem Video zu drastischen Wahlkampfmitteln. Die vom Premier mitgelieferte Botschaft: Zeitgleich zum Wahltag sollen die Polen darüber abstimmen, was sie vom jüngsten EU-Asylkompromiss halten.

 Lesen Sie hier: Schnellere Asylverfahren an EU-Außengrenzen beschlossenDabei hatten sich die EU-Innenminister im Juni auf eine verpflichtende Aufnahme von Flüchtlingen geeinigt. Länder, die keine Asylsuchenden aufnehmen wollen, werden zu Ausgleichszahlungen gezwungen. Polen und Ungarn lehnen dies ab.

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