Frankreichs Migranten-Viertel an vorderster Corona-Front

FRANCE-HEALTH-VIRUS
Ihre Einwohner sind bei exponierten Berufen und Virusopfern überrepräsentiert.

Noch nie war es so deutlich: die ärmeren Vororte, mit ihren vielen aus Nord- oder Schwarzafrika stammenden Familien, schultern die französischen Metropolen – und sind gleichzeitig deren sanitär und sozial explosivsten Zonen. So beträgt im Departement (Verwaltungsbezirk) Seine-Saint-Denis, nördlich von Paris, die Corona-bedingte Zusatzsterblichkeit 63 Prozent. Dabei ist die Bevölkerung im Schnitt um einiges jünger als anderswo.

Freilich sind in diesen Vierteln auch überdurchschnittlich viele Menschen besonders exponiert, weil sie für Krankenhäuser und Pflegedienste, Reinigungs- und Sicherheits-Firmen, Lieferzentralen und Handwerksbetriebe täglich ausrücken. Noch nie sah man in TV-Reportagen derartig viele „Helden des Alltags“ mit arabischen oder afrikanischen Namen, ob Ärztinnen oder Rettungsfahrer, ehrenamtliche Altenbetreuer oder Medikamenten-Zusteller, die unbezahlte Überstunden bis zum Umfallen leisten.

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