Warum in Belgien die Opferzahlen so hoch sind

Warum in Belgien die Opferzahlen so hoch sind
Mehr als 3000 Belgier starben bereits am Coronavirus - mehr als ein Drittel davon in Altersheimen. Manche Kranke werden erst gar nicht mehr in Spitäler gebracht.

"Haben wir unsere Senioren geopfert?" fragt die belgische Tageszeitung Le Soir. In Belgien hat die Corona-Pandemie bereits besonders viele Opfer gefordert. Allein am Freitag wurden 325 Todesfälle registriert – in etwa so viele wie in ganz Österreich seit Ausbruch der Krise.

Die offensichtlich gefährlichsten Orte, sich am Virus anzustecken, sind Belgiens Alten- und Pflegeheime: Denn deutlich mehr als ein Drittel der bisher am Virus erkrankten Belgier – bis zum Freitag waren es 3019 – starb in einem der Senioren-oder Pflegeheime des Landes. Katastrophal ist dort nicht nur die mangelnde Schutzausrüstung für das pflegende Personal – allein gestern starben drei Pflegekräfte an Covid-19. Es gibt viel zu wenig Masken und Schutzanzüge, um die hohe Zahl an Erkrankten in den Heimen sicher zu versorgen.

Dazu kam zuletzt die nächste Hiobsbotschaft: Zwei Millionen Schutzmasken, die aus China angeliefert wurden, erwiesen sich als nutzlos. Die FFP2-Masken hätten für medizinisches und Pflegepersonal an vorderster Front eingesetzt werden sollen.

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