Gegen die Gaspreisexplosion wächst so schnell kein Kraut

Europas Gasspeicher sind derzeit nur zu 75 Prozent gefüllt. Vor genau einem Jahr waren es 90 Prozent
Die EU legt Maßnahmen zur Abfederung der hohen Gaspreise vor. Das hilft ein wenig. Langfristig aber sieht Brüssel nur einen Weg: Weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern

Wenn Spanier, die ihre Wohnung mit Gas heizen, demnächst ihre Rechnung für den Oktober erhalten, werden sie ihren Augen nicht trauen: Die Kosten könnten bis zu fünf Mal höher sein als vor einem Jahr. In einigen anderen europäischen Staaten sieht es ähnlich dramatisch aus – absurd gestiegene Energiepreise, die Zigtausende Menschen vor die Wahl stellen werden : Heizen oder essen?

Die Regierung in Madrid hat mittlerweile eine Notbremse gezogen und ließ die Steuern auf Energie senken, Italien folgte nach. Frankreich verordnete den rasant steigenden Preisen einen Deckel. Alle drei Länder fordern, dass die EU in der aktuellen Energiekrise stärker eingreift.

Eine Idee dabei: Die EU-Staaten sollen ihre Gaseinkäufe künftig gemeinsam tätigen – so wie man es bei der letztlich erfolgreichen, gemeinsamen Impfstoffbeschaffung gehandhabt habe. Dadurch, so die Hoffnung, gerate die EU preismäßig weniger unter Druck ihres wichtigsten Gasanbieters – Russland. Von dort kommt mehr als ein Drittel des europäischen Gasbedarfs.

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