Wahl in Spaniens leeren Dörfern: Sogar die Wahlurne fehlt

Wahl in Spaniens leeren Dörfern: Sogar die Wahlurne fehlt
Verwaiste Orte, verwilderte Landschaften: Bei der Regionalwahl im Herzen Spaniens haben alle Parteien ein Problem – den langsamen Tod des ländlichen Raums.

Früher, da standen sie bei der Haltestelle, um mit dem Bus nach Madrid zu fahren. Jetzt versammeln sich die Bewohner des kleinen Ortes Aldehuela genau dort, um zu protestieren. „Ohne öffentlichen Verkehr sterben die Dörfer“ steht auf dem Transparent, das sie aufspannen, wenn der Überlandbus durch ihre Straßen donnert. Vom öffentlichen Verkehr ist nur noch der Lärm geblieben, so wie in vielen anderen Dörfern in der Gegend nördlich von Madrid.

Mittelalterliche Kirchen, Festungsmauern, Steinhäuser in den kargen, schneebedeckten Bergen, spanischer als in der Provinz Avila wird es im ganzen Land nicht. Trotzdem haben die Menschen gerade hier das Gefühl, dass sie dieses Spanien vergessen hat. Wenn am Sonntag in der Region Castilla y Leon gewählt wird, dann bestimmt ein Thema diese Wahl, das in Spanien längst politischer Kampfbegriff ist: „das leere Spanien“.

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