Von der Leyen-Rede: Viele Visionen, wenig Feuer

Von der Leyen-Rede: Viele Visionen, wenig Feuer
"Wir haben es richtig gemacht", zog die EU-Kommissionschefin Bilanz aus Europas Kampf gegen die Pandemie. Ihr Rede zur "Lage der Union" zündete dennoch nicht richtig.

Die Pandemie ist noch nicht vorbei: Zu sehen war dies am Mittwoch allein schon daran, dass sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wieder mit FFP-2-Maske quer durch den Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg zu ihrem Pult bewegen musste. Kein Händeschütteln mit ihren Zuhörern, den Abgeordneten, nur Begrüßungen per Ellenbogen. Viele Sitze im großen Saal des europäischen Abgeordnetenhauses waren zudem leer geblieben.

Man kennt es aus den USA: Einmal im Jahr tritt der amerikanische Präsident ans Pult und hält seine "Rede zur Lage der Nation". Die EU zog erst vor einigen Jahren nach und macht es nun ebenso: Und so war es Kommissionschefin von der Leyen, die Bilanz zog über ein forderndes Jahr inmitten der Corona-Pandemie. Wo steht die Union, und wo will sie hin?

Spende von 200 Millionen Dosen

Von der Leyens  Einschätzung zur "Lage der Europäischen Union": Die Hürden wurden genommen, aber es hätte noch schlimmer kommen können. "Wir können stolz darauf sein", sagte sie. 70 Prozent der Europäer seien mittlerweile voll immunisiert, 700 Millionen Impfdosen an die EU-Staaten ausgeliefert worden.

Genau vor einem Jahr, führte die christdemokratische Politikerin weiter aus, "stand noch nicht einmal fest, ob wir überhaupt einen Impfstoff haben würden." Weitere 200 Millionen Dosen will die EU nun demnächst für ärmere Länder spenden.

 Aber: "Die Coronazeiten sind nicht nicht vorbei", warnte die Kommissionschefin, "eine Pandemie ist ein Marathon, kein Sprint."

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